Ehrlich gesagt hatte ich heute mit wenigen Besucher*innen gerechnet, weil viele Menschen durch den Corona-Virus verunsichert sind und es vermeiden, sich zu treffen. Das war allerdings ein Trugschluss, wir hatten 16 (Reparatur-)„Nüsse“ zu knacken.
Ein Staubsauger „Siemens Super XS“ funktionierte nicht mehr. Vorher hatte es in dem Gerät „gefatscht“ und dann ging nichts mehr. Wir schraubten ihn auf und sahen uns den Netzstecker, das Kabel und den Aufwickler an. Dort fanden wir auch einen Kabelbruch, den wir durch Neuanschließen wieder behoben. Nun saugt er wieder ordentlich.
Bei einer HiFi-Anlage „Soundwave PP9850“ war eine Lautsprecherbuchse offensichtlich defekt und das Gerät zeigte keinerlei Funktion. Nach dem Öffnen stellten wir fest, dass ein Kabel im Inneren falsch angeschlossen war. Zudem waren die Kontakte stark korrodiert. Wir behandelten sie mit Kontaktspray, schlossen das Kabel wieder richtig an und reparierten die Lautsprecherbuchse. Danach lief die Musikanlage wieder wie gewohnt.
Etwas ungewöhnlich war die elektronische Registrierkasse, mit der eine Besucherin kam. Sie (die Kasse )reagierte auf keine Tastenbetätigung und zeigte nur viele Nullen an. Wir mussten erst einmal herausfinden, wie so ein Ding funktioniert, Wir stellten dabei fest, dass der Bondrucker dauert lief, wenn man ihn wieder ansteckte. Bei genauerem Hinsehen erkannten wir einen verschmutzten Schleifkontakt. Nachdem der gereinigt war, ging plötzlich die ganze Kasse wieder, da ein funktionierender Bondrucker offenbar für die Gesamtfunktion essentiell ist. Sehr gut, Bonpflicht erfüllt!
Seinen verdienten „Sommerschlaf“ hatte ein Schwibbogen leider noch nicht gefunden, weil er nicht funktionierte. Wir untersuchten die Lämpchen und Kontakte, konnten dann aber einen Kabelbruch in der Netzzuleitung feststellen. Die Besucherin wird Ersatz besorgen und beim nächsten Mal einbauen.
Ein Internetrouter „FritzBox 7390“ funktionierte plötzlich nicht mehr. Das angeschlossene Netzteil wurde sehr warm, aber bei der Box tat sich nichts. Wir untersuchten die Stromzufuhr und fanden einen Kurzschluss im Router. An 12 Volt Versorgungsspannung zog er stattliche 1,5 Ampere Strom. Im Internet gibt es viele Berichte über defekte Kerkos, die zu Kurzschlüssen führen. Nach einer Anleitung aus dem Internet entfernten wir einen Kerko und die Box lief wieder. Der Gast wird das fehlende Bauteil zu Hause selbst ersetzen, damit eine stabile Funktion gegeben ist.
Die Wetterstation „techno Technoline WS953L“ zeigte die Außentemperatur nicht an, obwohl ein Außensensor da war, der die Werte über Funk übermitteln sollte. Wir untersuchten die Batterien, aber die waren bei beiden Geräten noch gut. Dann vertieften wir uns in die Bedienung der Station und bemerkten, dass der Außensensor nicht richtig „eingelernt“ war. Das holten wir nach und dann wurden auch die Werte des Außensensors angezeigt. Problem gelöst!
Musik von Radio oder Kassette konnte eine HiFi-Kompaktanlage „Universum Musikcenter VTC-CD 4097“ noch wiedergeben, aber CDs waren schon lange nicht mehr möglich. Die Lade des 3-fach-CD-Wechslers öffnete sich nicht mehr. Wir zerlegten das Gerät, um an die Mechanik heranzukommen und fanden einen verschlissenen Antriebsriemen für die Öffnung der CD-Lade vor. Wir ersetzten den Riemen gegen einen ähnlichen und die Anlage konnte wieder ihr „Tablett“ für 3 CDs ausfahren und diese abspielen.
Dem Besitzer war sein Smartphone „Elephon P8 mini“ aus der Tasche gerutscht und ins Wasser gefallen. Der schnelle, rettende Griff hatte es vor einem Wasserschaden bewahrt, aber die Ein-Aus-Taste schaltete nicht mehr. Nach einer Anleitung aus dem Internet öffnete der Besucher das „Händi“ und nahm es auseinander. Wir prüften die Ein-Aus-Taste direkt mit einem Durchgangsprüfer und sie schaltete. Allerdings kam davon am Stecker auf der Leiterplatte nichts an, sodass offenbar die Folienleiterplatte dazwischen einen „Treffer“ hat. Der Gast bestellt Ersatz und kommt dann zum Einbau wieder.
Zwei LED-Taschenlampen „Schwaiger FL100SET531“ hatten den gleichen Defekt. Sie leuchteten nicht zuverlässig. Die Batteriekontakte wurden bei einer Sichtprüfung als gut befunden, also war der Wackelkontakt im Inneren zu suchen. Leider ließen sich die Lampen nicht zerlegen. Wir drückten an verschiedenen Stellen auf das Gehäuse und konnten so eine Stelle im Lampenring finden, wo es keinen guten Kontakt gab. Mit einem Hammer bördelten wir einen Falz nach und sorgten so wieder für sicheren Kontakt.
Am Heizlüfter „DBK ST2000“ vom RepairCafé im Dezember wurde weiter gearbeitet. Die Spezialschrauben (6-Node Security System Zero) konnten mit einem selbst gebauten Spezialschraubenzieher gelöst werden. Die Verkabelung klingelten wir mit einem Durchgangsprüfer durch und fanden eine defekte Thermosicherung. Offenbar hatte die nach 30 Jahren „schlapp gemacht“. Wir tauschen sie aus und der Heizer ging immer noch nicht. War die neue Thermosicherung (120 °C) etwa schon kaputt gewesen? Nein, sie hatte beim Einlöten durch die Hitze ausgelöst. Also löteten wie nochmal eine neue ein und kühlten sie derweil mit Kältespray. Welch eine Operation! Dann funktionierte der Heizer wieder.
Der UKW-Empfang einer Mini-HiFi-Anlage „Panasonic SA-PM07“ ließ sehr zu wünschen übrig. Allgemein lässt sich in den letzten Jahren eine schleichende Verschlechterung des UKW-Empfangs beobachten. „Böse Zungen“ behaupten, dass nach und nach die UKW-Sendeleistung reduziert wird, um die Menschen zum Umstieg auf Digitalradio zu bewegen, aber das weiß man nicht genau. Hier haben wir relativ schnell bemerkt, dass der sehr schlechte Empfang von einer verschmutzten Antennenbuchse kam. Diese haben wir gereinigt und mit Kontaktspray behandelt. Das sorgte wieder für deutlich besseren Empfang.
Die Lautstärkeeinstellung eines Kofferradios „Clatronic WE611“ war immer von einem kräftigen „Gewitter“ aus dem Lautsprecher begleitet. Wir demontierten das Radio und untersuchten es auf Kontaktunsicherheiten, besonders am Lautstärkeregler. Der war aber verschmutzt und ließ sich mit Kontaktreiniger wieder zu guter Funktion verhelfen.
Aus einem Handrührgerät „RG 28s“ (DDR-Produktion) stieg nach fast 40 Jahren Rauch auf und es roch verbrannt. Im Inneren konnten wir zwei geschwärzte Drosselspulen finden. Bis zum nächsten Mal werden Ersatzteile besorgt, die wir dann gemeinsam einbauen.
Der Staubsauger „Progress Diamant 410 1400W“ funktionierte zwar noch einwandfrei, aber die elektrische Sicherheit am Netzstecker ließ stark zu wünschen übrig. Das Netzkabel war aus dem Stecker herausgezogen worden und man konnte die einzelnen, zum Glück noch isolierten, Drähte sehen. Das konnte so nicht bleiben. Wir schnitten den alten Stecker ab und brachten einen neuen Konturenstecker an.
Bei dem Kaffeevollautomaten „Saeco Incanto“ sollte das Mahlwerk nicht mehr funktionieren. Wir baten die Besitzerin, uns den Fehler zu demonstrieren. Dieses Vorgehen hat sich bewährt, weil es manchmal vorkam, dass sich vermeintliche Defekte als Bedienfehler herausstellten. Hier kamen wir aber gar nicht so weit, weil die Maschine unablässig nach Wasser verlangte. Trotzdem wir den Behälter gefüllt hatten, zeigte sie „kein Wasser“ an. Die Ursache war schnell gefunden, der Magnetschwimmer im Wassertank war nicht mehr da. Leider konnten wir diese Überwachung nicht mit einem anderen Magneten austricksen. So muss die Besitzerin nochmal wiederkommen, wenn sie den Magnetschwimmer gefunden hat.
Das älteste Gerät des Abends, ein 45-jähriges Spulentonbandgerät „Unitra ZK210T“ spielte keine Bänder mehr ab. Als Ursache war für uns recht schnell ein gerissener Antriebsriemen ersichtlich. Glücklicherweise hatte der Besucher auch schon einen Ersatzriemen dabei, sodass wir ihn gleich auswechseln konnten. Mit alten Schlagern vom Tonband klang der Abend dann aus …
Heute konnten wir 38,9 kg Müll vermeiden.