RepairCafé am 22. November 2018 in der Rosenbergstr.

Diesmal konnten wir uns gleich zu Beginn über einen neuen Reparaturhelfer freuen, der auch bereits tatkräftig mitgemacht hat. Zudem informierte sich ein älterer Herr aus dem Stadtteil über das RepairCafé, schaute uns interessiert über die Schulter und bot seine Hilfe bei kommenden Veranstaltungen an. Hierüber würden wir uns wirklich sehr freuen - besonders am Standort in Gruna, an dem erfahrungsgemäß meist viel los ist. So wie auch heute, wo wir uns um insgesamt 14 mitgebrachte Gegenstände gekümmert haben.

Ein Set DDR-Spielzeugtelefone vom "Fernmeldewerk Nordhausen" sollte daheim neu installiert werden. Die Besitzerin brachte einen der Apparate, an dem das Telefonkabel abgeschnitten war, und erkundigte sich, wie sie beide Telefone im Kinderzimmer wieder verkabeln könne. Wir empfahlen ihr, etwas Klingeldraht oder ein Telefonverlängerungskabel zu besorgen, welches wir mit ihr dann beim nächsten Termin anschließen wollen. Eine neue 4.5V-Flachbatterie will sie dann ebenfalls mitbringen, da die bisher Eingebaute nach über 30 Jahren inzwischen vollkommen leer und aufgebläht war und ersetzt werden muss.

Das Audiosignal eines Mission „Cyrus 3“ Audioverstärkers wurde nur noch verrauscht und von Knackgeräuschen gestört ausgegeben. Zusammen mit dem Besitzer schauten wir uns das Innenleben genauer an und maßen den ESR-Wert einiger Elektrolytkondensatoren auf Verdacht nach, fanden aber keine offensichtlichen Fehler. Aus Zeitmangel des Besuchers verschoben wir weitere Tests auf das kommende Mal, zu dem er dann auch einen Schaltplan des Gerätes organisieren will.

Mit einer „MIDI 2271 RC CD“ Stereoanlage von Schneider kam ein anderer Gast zu uns. Das Problem: sie ließ sich mitunter nicht sofort einschalten bzw. ging im Betrieb auch manchmal von selbst wieder aus. Noch dazu funktionierte die zugehörige Fernbedienung nicht. Nach der ziemlich aufwändigen und zeitintensiven Zerlegung wurden hier zwei Stützelkos in der Spannungsversorgung nach dem Gleichrichter getauscht, da sie einen Wackelkontakt an ihren Anschlussbeinchen aufwiesen. Zudem zerlegten und reinigten wir den Quellenwahlschalter, von dem die Kontaktunsicherheit herzurühren schien (eine Klopfprobe half dabei, die Ursache auf der Platine ausfindig zu machen). Nach dem Zusammenbau klappte die Umschaltung dann auch wieder problemlos. Die Lautstärke war allerdings deutlich zu leise - ein Problem, dem wir, wie auch der kaputten Fernbedienung, aus Zeitmangel nicht mehr nachgehen konnten. Der Besitzer will daher ein ander Mal wiederkommen.

In einem Clatronic „MWG772“ Mikrowellenherd wurde das Gargut nicht warm, obwohl sich der Teller drehte, die Zeituhr lief und die Beleuchtung funktionierte. Wir suchten zunächst an verschiedenen Stellen im Inneren nach offensichtlichen Schäden und fanden dabei einen Schalter, der teilweise verkohlt und oxidiert aussah. Eine Reinigung des Schalters brachte jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg, da sich nach dem Wiedereinbau nach wie vor das gleiche Fehlerbild bot. Wenn der Gast beim nächsten Mal wiederkommt, wollen wir uns den Hochspannungstrafo und das Magnetron noch einmal genauer ansehen.

Gleich drei verschiedene Dinge brachte unsere nächste Besucherin - ein Staubsauger, ein Babyfon und eine Haarschneidemaschine. Die Funktion ihres Handstaubsaugers konnten wir durch Beheben eines simplen Kabelbruches im Gerät recht schnell wieder herstellen. Nun saugt er, wie zuvor.

Im Babyfon hingegen waren die Lötstellen einiger SMD-Bauelemente nachzulöten und ein beschädigtes Flachbandkabel zu reparieren. Letzteres gelang uns, indem wir die betroffenen Verbindungen durch einzelne, von Hand gezogene Leitungen überbrückten - sicherlich kein Werk für die Ewigkeit, aber ein Provisorium, mit dem das Gerät zumindest die nächste Zeit überdauern wird.

Dass der Akku ihrer Haarschneidemaschine nach dem Aufladen viel zu schnell erschöpft war, lag letztlich am Defekt des Akkus selbst. Für diesen wird nun erst mal passender Ersatz beschafft - Fortsetzung folgt.

Eine Besucherin brachte ihren Siemens „Rapid 990“ Staubsauger und klagte über Fussel und Staub in der Filtertütenkammer. Wir schauten uns das Problem gemeinsam an und stellten fest, dass die nachgemachten No-Name-Filtertüten, die sie verwendete, nicht richtig dicht hielten. Außerdem schien uns der Aufnahmemechanismus für die Filter sehr anfällig zu sein. Wir erklärten ihr, worauf beim Einsetzen und Befestigen der Filter zu achten ist. Mit besseren Tüten sollte es unserer Meinung nach dann auch keine Schwierigkeiten mehr geben.

Die Lade des muVid „DVD 190-1“ DVD-Players eines weiteren Besuchers öffnete sich nicht, obwohl der Servomotor zu hören war. Wir stellten einen ausgeleierten Antriebsriemen fest, der die Bewegung des Motors nicht auf die Laufwerksmechanik übertrug. Nachdem der Riemen ausgetauscht war, lief wieder alles, wie es sollte.

Als Nächstes wurde ein weiterer Mikrowellenherd gebracht, diesmal ein Modell „ME-83X“ von Samsung. Das Fehlerbild auch hier: der Teller dreht sich, die Beleuchtung funktioniert und der Lüfter läuft, nur die Speisen im Garraum werden nicht warm. In diesem Fall war tatsächlich ein Türschalter für die Fehlfunktion verantwortlich. Die Kontaktprobleme ließen sich durch Reinigen des Schalters und Behandlung mit etwas Kontaktspray beheben. Sollte das Problem dennoch erneut auftreten, empfahlen wir, den Schalter gegen einen Neuen zu ersetzen.

Auch das Dell „Latitude E6400“ Notebook vom Termin vor vier Wochen durfte heute nicht fehlen. Unser PC-Spezialist nahm zusammen mit der Besitzerin diverse Optimierungen am Betriebssystem vor und installierte sowie konfigurierte weitere Programme, mit denen sie wie gewohnt im Internet surfen und E-Mails schreiben kann. Da hier am Ende des Abends immer noch genügend zu tun blieb, werden wir uns sicher das nächste Mal wiedersehen.

Mit zwei Schwibbögen, die nicht leuchteten, erschien eine andere Dame. Bei einem war bis auf eine durchgebrannte Lampe im Prinzip alles in Ordnung. Sie hatte für diesen lediglich keine geeigneten Ersatz-Leuchtmittel parat und fragte daher, welche Lampen sie dafür kaufen müsse. Mit den notwendigen Informationen, die wir ihr gaben, wird sie sich nun um Ersatz bemühen.

Um den zweiten Schwibbogen konnten wir uns aus Zeitgründen leider nicht mehr kümmern. Doch ist das Weihnachtsfest deshalb noch lange nicht in Gefahr - beim kommenden RepairCafé auf der Dürerstraße will sie damit wiederkommen. Dann schauen wir uns den noch einmal in Ruhe zusammen an.

Ein weiterer Besucher hatte eine TCM Haarschneidemaschine mitgebracht, bei der viel zu schnell „die Scherkraft nachließ“. Ebenso wie bei seinem zuvor erwähnten Leidensgenossen war auch hier der eingebaute Akku am Ende seiner Lebenszeit angelangt. Wenn der Gast einen Ersatzakku besorgt hat, können wir ihn austauschen und die Reparatur abschließen.

Zu guter Letzt bat uns noch die Besitzerin eines Auna „Typ 10015399“ Schallplattenspielers um Hilfe. Dieser zeigte keinerlei Reaktion auf jegliche Einschaltversuche. Wie sich herausstellte, war lediglich der Schaltkontakt am Lautstärkeregler defekt. Auf Wunsch der Besucherin überbrückten wir kurzerhand den Schalter - sie wird dann künftig einfach den Stecker ziehen, um das Gerät auszuschalten.

Unsere Bilanz des heutigen Abends: sechs erfolgreiche Reparaturen und dadurch rund 13.6 kg weniger Abfall.