RepairCafé am 28. März 2019 in der Rosenbergstr.

Mit 14 Gästen war der heutige RepairCafé-Termin im Sofa9 wieder ziemlich gut besucht, sodass der Platz im Gemeinschaftsraum mitunter kaum ausreichte und einige Leute warten mussten, bis wieder etwas frei wurde.

Unsere erste Besucherin brachte eine Brotschneidemaschine von Kenwood, an der die Zuleitung stark beschädigt und nach einem Kurzschluss zwischen den freiliegenden Adern an einer Stelle nicht mehr benutzbar war. Mit einem neuen Netzkabel versehen war die Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit der Maschine wiederhergestellt.

Der Weltbild Radiowecker mit Naturklängen eines anderen Gastes wirkte doch eher verschlafen; die Weckfunktion streikte und tat keinen Mucks mehr. Wohinter wir zuerst eine fehlerhafte Einstellung vermuteten, fanden wir nach der Zerlegung dann doch einen stark oxidierten und verschmutzten Lautstärkeregler, der für die Tonlosigkeit verantwortlich war. Eine gründliche Reinigung und Behandlung mit etwas Kontaktspray brachte hier schnell Abhilfe.

Mit einem HP „G62“ Notebook gab es gleich mehrere Probleme: vorrangig schränkte ein Fehler des eingebauten ATI „Mobility Radeon“ Grafikprozessors die Nutzbarkeit stark ein, da der Bildschirm bei dessen Verwendung einfach schwarz blieb. Eine Umstellung auf die parallel vorhandene Intel-Grafik-Engine im abgesicherten Modus führte nur zeitweise zum Erfolg. Die automatische Treibersuche des Betriebssystems bewirkte früher oder später wieder eine Reaktivierung der defekten GPU. Hier werden wir bis zum nächsten Termin noch nach einer permanenten Lösung recherchieren. Der Rechner wurde im Betrieb auch außergewöhnlich heiß, reduzierte deswegen automatisch den Systemtakt und schaltete sogar ein paar Mal wegen Überhitzung plötzlich ab. Beim nächsten Besuch werden wir dann auch gleich eine komplette Zerlegung mit Reinigung der Lüftungswege und Erneuerung der Wärmeleitpaste auf der CPU in Angriff nehmen.

Bei einer Severin „KA9234“ Kaffeemaschine sollte der kaputte Netzschalter ausgetauscht werden. Der Besitzer hatte bereits den alten ausgebaut und einen neuen beschafft. Man hatte ihm dabei allerdings einen unpassenden Ersatzschalter verkauft, den wir nicht einbauen konnten. Das Gerät wäre mit jener Kontaktbelegung permanent eingeschaltet gewesen. Mit unseren Hinweisen, worauf zu achten ist, wird nun bis zum nächsten Termin ein anderer Schalter besorgt.

In einem Canon „NP6512“ Kopiergerät, welches das Papier immer nur bis zu einem gewissen Punkt einzog und das dann mit einem Papierstau stoppte, entdeckten wir eine schiefstehende Einzugswalze als die Ursache. Hier war offensichtlich ein Kunststoffteil des Laderollers weggebrochen und auch nicht mehr klebbar. Der Besitzer will sich jetzt nach einem Ersatzteil umschauen; eventuell lässt sich hierfür auch eines aus einem anderen, baugleichen Gerät auftreiben.

Ein junger Gast brachte sein Telefon-Headset, an dem ein Kabelbruch direkt am Klinkenstecker vorlag. Hier wird zuerst ein Ersatzkabel mit 4-poligem Stecker benötigt, das wir dann beim kommenden Mal gemeinsam anschließen wollen.

Die Spieldose einer anderen Besucherin hatte die beste Zeit bereits hinter sich. Die Kurbel zum Aufziehen war überdreht und im Gehäuse war irgendetwas lose und klapperte herum. Um an das Klangwerk im Inneren zu gelangen, musste zunächst der Falz der Metalldose vorsichtig aufgebogen werden, was sehr umständlich war. Anschließend sahen wir, dass hier wohl ein irreparabler Schaden vorliegt: das Metall-Schneckengetriebe der Kurbelwelle hatte das Kunststoffzahnrad, welches die Musikwalze antreibt, stellenweise abgenutzt. Ein neues Zahnrad zu bekommen und einzubauen, liegt hier wohl nicht im Rahmen des Möglichen.

Ein weiterer Gast kam mit zwei Videoprojektoren und dem Wunsch, beide zu zerlegen und zu reinigen, da die Gehäuselüfter ihm deutlich zu viel Krach machten. Wir halfen zuerst beim Auseinanderbauen des „InFocus In26+ W260“ DLP-Projektors. Dann suchten wir gemeinsam nach der Lärmquelle und fanden einen kleinen wenngleich sehr lauten Kompaktlüfter direkt unter der Lampeneinheit. An diesen war allerdings schwer heranzukommen, da erst die gesamte Einheit hätte ausgebaut werden müssen. Dies trauten wir uns in der verbliebenen Zeit dann doch nicht zu. Mit dem Besitzer besprachen wir noch das weitere Vorgehen und baten ihn, beim nächsten Mal mit mehr Zeit wiederzukommen. Auch den mitgebrachten Artgenossen, einen „Epson EMP-Z15“ LCD-Videoprojektor, wollen wir uns dann vornehmen. Vielleicht findet sich bis dahin ja noch ein Servicehandbuch oder eine Demontageanleitung in den Weiten des Netzes.

Ein Gast des RepairCafés in Tharandt, das am Vortag stattgefunden hatte, kam mit seinem dort reparierten Vorwerk „Kobold VK 135-1“ Bodenstaubsauger zu uns. Scheinbar hatte er beim Zusammenbau eine Feder im Rastmechanismus der Teleskopstange nicht richtig eingesetzt, denn sie ließ sich komplett herausziehen. Mit der lockeren Stange war natürlich kein Saugen möglich, also bauten wir den Federmechanismus wieder korrekt zusammen. Nun funktioniert die Einrastmechanik wie gewünscht.

Außerdem hatte er noch seinen JVC „HR-S5950EU“ Videorecorder dabei, der keine Videosignale mehr preisgeben wollte und stattdessen nur die kryptische Fehlermeldung „bESt“ auf dem Display anzeigte. Wie wir herausfanden, deutete diese Anzeige auf eine ausgeschaltete Trackingfunktion hin. Viel weiter kamen wir ohne angeschlossenes TV-Gerät, auf dem die Einstellungen im Bildschirmmenü angezeigt und geändert werden können, allerdings nicht. Dies will der Gast nun daheim oder bei unserem nächsten Rosenwerk-Termin versuchen. Zu diesem Zweck musste zuvor aber noch die zugehörige Fernbedienung, bei der einige Tasten nicht ansprachen, durch eine gründliche Reinigung zur Mitarbeit überredet werden.

Leid tat es uns ein wenig um die Canon „IXUS i“ Digitalkamera unseres nächsten Gastes, der einen Wackelkontakt am Display beklagte. Wir konnten das Fehlerbild zunächst nicht reproduzieren, wollten uns aber dennoch einmal das Innenleben ansehen, da lockere Verbindungskabel durchaus Ursache für sporadische Kontaktprobleme sein können. Dumm nur, dass die Kamera nach Kontrolle aller Verbindungen und dem Zusammenbau gar nicht mehr funktionierte.

Mit ihrem Grundig „Sonoclock 720“ Radiowecker gäbe es nur noch schlechten Rundfunkempfang, meinte eine andere Besucherin, als sie uns das Gerät vorstellte. Als unser Reparaturhelfer „mit den magischen Händen“ allerdings den Stecker einsteckte, kam kein Rauschen aus dem Lautsprecher, sondern glasklarer Stereoklang. Da wir das Problem nicht nachvollziehen konnten, wird sie den Radiowecker daheim nochmals testen und weiter beobachten. Sollte es erneut auftreten, muss unser Helfer wohl nochmal ran ;-D.

Dass sich eine Touch-On-Tischlampe hin und wieder nicht ein- oder ausschalten ließ, hing lediglich mit einem losen Kontakt zum kapazitiven Sensor zusammen. Wieder richtig festgeschraubt, konnte die Lampe problemlos bedient werden und musste nicht auf dem Müll landen.

An einer Philips „Café Gourmet“ Kaffeemaschine vom Typ „HD-5560-A“ blieb die obere Heizung des Durchlauferhitzers vollkommen kalt, obwohl die untere Warmhalte-Heizplatte durchaus warm wurde. Wir fanden eine durchgebrannte Temperatursicherung als die Ursache und erneuerten diese. Vermutlich ging sie aber in erster Linie infolge des Nichtauslösens des Thermostaten kaputt. Dieser ließ Verschmutzungen und Kalkrückstände erkennen, von denen wir ihn noch befreiten, sodass er wieder ordnungsgemäß auslöste und die Maschine abschaltete. Jetzt tut sie jedenfalls wieder, wie sie soll.

Eine Besucherin wollte bei uns die gesprungene Display-Glasscheibe ihres Samsung „Galaxy J5“ Smartphones tauschen, was sich am Ende aber doch als zu aufwändig und unpraktikabel herausstellte. Sie entschied sich letztlich dafür, doch die gesamte Displayeinheit zu ersetzen, und will hierfür bis zum kommenden Termin nun das nötige Ersatzteil bestellen.

Unterm Strich gelang uns heute die Reparatur von fünf Geräten, durch die wir circa 9 kg Abfall vermeiden konnten.