Ein neuer Termin und viele interessante Dinge mit ihren Besitzer*innen besuchten uns heute im „Riesa efau“.
Das Festspannungsnetzteil „Voltcraft Netzteil 24V 3 (5A)“, welches wir am 24.08.21 auf Grund fehlender Teile nicht reparieren konnten, wurde heute fertig gestellt. Die beiden durchgeschlagenen Transistoren wurden gewechselt und jetzt regelt das Netzteil die Gleichspannung am Ausgang wieder auf 24 Volt. Ein quasi „durchschlagender“ Erfolg.
Ein Gast mit einem professionellen Multiparametermessgerät für potentiometrische (z.B. pH und Redoxpotentialmessung) und amperometrische Sensoren (z.B. Sauerstoffsensoren / Clark-Sensor) besuchte uns, da dies nach einem Akkutausch weder auf Einschalten noch auf Eingaben an der Tastatur reagierte. Da dieses Messgerät aus Weilheim recht gut konstruiert ist, konnten wir das Gerät wirklich einfach öffnen und den Fehler fast sofort erkennen und beheben. Bei dem Wechsel des Akkusatzes wurde das Flachbandkabel des Displays aus dem Steckverbinder gezogen. Nach dem Einstecken dieser Verbindung zeigte das LCD des Multimeters wieder Messwerte „schwarz auf weiß“ an.
Ein weiterer Patient des Tages aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik war ein X-Box-Controller. Dieser verweigerte jegliche Eingabe des Joysticks. Da unser Gast bereits einen Ersatzjoystick besorgt hatte, konnten wir uns voller Tatendrang auf die Instandsetzung (zusammen mit unserem Gast) stürzen. Mit einer Heißluftlötstation wurde der defekte Stick ausgelötet. Dies war auf Grund der relativ großen Kupfermasseflächen nur mit viel Mühe möglich - für uns aber nicht unmöglich! Nach der aufwändigen Auslötaktion wurden die Lötaugen auf der Platine mit frischem Lot und Flussmittel sowie mit Entlötlitze gereinigt. Das Einlöten des neuen Joysticks war hingegen ein Kinderspiel. Am späteren Abend erhielten wir die positive Rückmeldung, das der Spielabend gerettet ist - die Reparatur ist geglückt.
Der letzte Gast des Tages, war die Besitzerin eines Smartphones „Motorola G4“. Einerseits hatte der Akku des 5 Jahre alten Telefones seine Lebenszeit erreicht und andererseits konnte sie ihre 128GB Speicherkarte im Gerät nicht vollständig formatieren um diese zu benutzen. Da die Besitzerin bereits einen Akku zum Wechseln mit hatte, konnten wir dem Kommunikationsgerät wieder eine höhere Laufzeit bescheren. Das Formatieren der günstigen Speicherkarte mit Markenemblem (*) schlug in Ihrem als auch in einem modernen Smartphone von uns fehl. Wir vermuteten eine Fälschung der Speicherkarte und wollten diese mit dem offiziellen Tool der SD Association „SD Memory Card Formatter“ (https://www.sdcard.org/downloads/formatter/) formatieren - jedoch wurde die Karte davor von unser Besucherin endgültig entwertet. Anschließend beantworteten wir noch einige technische Fragen unseres Gastes zu verschiedenen Themen, tranken dabei unseren (Repair-)Kaffee und beendeten diesen Tag mit einer 100 prozentigen Erfolgsquote.
Heute konnten wir etwa 4,3 kg Müll vermeiden.
- Steffen
(*) Anmerkung: Auf vielen Internetplattformen werden teilweise gefälschte Markenartikel angeboten. Hierzu gehören beispielsweise Grafikkarten der neusten Generation mit dem bereits seit Jahren veraltetem 15poligen analogen VGA Anschluss. Diese sind häufig umprogrammiert und suggerieren dem normalen Benutzer eine „hochwertige“ (Fake-)Grafikkarte.
Ebenso werden auch Speicherkarten und USB-Speichersticks verschiedener Hersteller so manipuliert, dass zwar eine hohe Speicherkapazität unter dem Betriebssystem angezeigt wird, diese jedoch nach dem Formatieren nicht zur Verfügung steht. Verschiedene Webseiten warnen daher regelmäßig vor solchen „gefälschten USB-Sticks und SD-Karten“.