RepairCafé am 5. August 2018 beim Elbefest

Wie schon im vergangenen Jahr war auch das diesjährige Johannstädter Elbefest ein echtes Highlight für uns. Einen ganzen Sonntag lang betreuten wir wieder einen Informationsstand auf der Elbwiese vor dem Fährgarten Johannstadt und konnten dort nicht nur mit vielen Leuten ins Gespräch kommen und über unser Tun informieren, sondern auch so Manches reparieren.

Dem Besitzer einer Digitalkamera, die sich nicht mehr einschalten ließ, konnten wir weiterhelfen und zeigen, dass lediglich der Akku tiefentladen war und ersetzt werden muss. Mit externer Spannung über den USB-Port war es jedenfalls problemlos möglich, die Kamera wieder zum Leben zu erwecken. Der Gast will nun einen neuen Akku bestellen und den Alten entsorgen.

Ein Taschenradio zeigte keinerlei Funktion, da die Anschlussdrähte zum Batteriefach und der Antenne abgerissen waren. Nachdem wir diese wieder neu angelötet hatten, dudelte das kleine Gerät wieder wie zuvor und erfreut seinen Besitzer mit Musik über Ultrakurzwelle.

Der Speicherakku einer Solar-Powerbank wurde nicht mehr aufgeladen. Da die Solarzelle im Sonnenlicht ausreichend Spannung lieferte und auch der Lithium-Akku in Ordnung schien, blieb nur noch die Ladeschaltung als mögliche Fehlerursache. Bei genauerer Analyse fiel uns dann auf, dass der eingebaute Laderegler wahrscheinlich überlastet war und die gesamte Schaltung offenbar fehlkonstruiert ist. Eine Reparatur der Powerbank mit Ersatz des Schaltkreises wäre hier kaum sinnvoll gewesen, weshalb der Besitzer sich letztlich doch für einen Neukauf entschied.

Bei einem weiteren Taschenradio, einem Sternradio "Mikki T 120", tat sich nichts mehr, nachdem im Gerät über lange Zeit, die das Radio ungenutzt im Schrank gelegen hatte, eine Batterie ausgelaufen war. In der Folge waren zahlreiche Kontakte und Teile der Leiterplatte korrodiert. In diesem Fall wäre wirklich eine aufwändige Komplettrestauration notwendig, wozu wir uns vor Ort nicht in der Lage sahen. Eventuell kommt die Besitzerin damit zu einem anderen Termin mit etwas mehr Zeit wieder.

Ohne Ton auf einem Kanal hörte unser nächster Besucher mit seinem Kopfhörer nicht besonders gut. Zwischen Steckverbinder und Lautsprecher schien irgendwo ein Kabelbruch in der Zuleitung zu sein. Da wir die genaue Stelle nicht exakt lokalisieren konnten, kürzten wir das Kabel auf Verdacht ein und schlossen es neu an - allerdings ohne Erfolg. Der Gast will nun daheim versuchen, die Bruchstelle zu finden und das Kabel zu reparieren.

Keinerlei Funktion zeigte der beutellose AEG „VivaSpin 7481“ Staubsauger, den eine andere Besucherin im Gepäck hatte. Schon die Zerlegung stellte sich wegen einiger unter Plastikkappen versteckter Gehäuseschrauben als echte Herausforderung heraus und dauerte entsprechend länger. Nachdem wir uns aber bis zum Elektromotor und der Steuerelektronik vorgearbeitet hatten, war der Rest dann fast schon Routine: Durchgangsprüfung von Kabel und Netzzuleitung sowie Widerstandsmessungen am Motor, wobei Letztere auf einen Defekt hindeuteten. Bei genauerer Suche entdeckten wir einen Drahtriss an der Kontaktstelle zur Statorspule, der durch Anlöten zu beheben war. Hinterher lief er dann wieder wie eh und je.

Ein weiterer Gast bat uns um eine Funktionsprüfung seiner mitgebrachten JVC Hi8-Videokamera, bei der sich scheinbar das Kassettenteil nicht öffnete. Wir schauten uns das Gerät an, konnten allerdings ohne Kassette und - da auch der Akku zu schwach war - ohne Netzteil nicht viel testen. Der Gast will beim nächsten Mal mit dem nötigen Zubehör wiederkommen.

Durch eine Kontaktunsicherheit am Netzschalter eines Flachbildfernsehers konnte man diesen nicht mehr einschalten. Stattdessen waren aus dem Schalter knisternde Geräusche zu vernehmen, die nichts Gutes erahnen ließen. Der Besitzer will nun einen neuen Netzschalter bestellen und ihn daheim tauschen.

Mit einem Wasserkocher „WK700 Perfekt“ war nicht mehr gut Wasser kochen - er blieb einfach kalt und wurde daher von seiner Besitzerin in der Hoffnung vorbeigebracht, dass da noch etwas zu machen sei. Wir zerlegten das Gerät und stießen auf einen rückstellbaren Thermoschalter im Griffstück, der leider nur unzuverlässig funktionierte. Im ausgebauten Zustand konnten wir ihn zwar problemlos zurücksetzen, nach dem Einbau klappte dies dann jedoch nicht mehr. In Anbetracht des Preises für einen Ersatzschalter erschien eine Reparatur jedoch wenig lohnenswert, weshalb sich die Dame nun doch einen neuen Wasserkocher kaufen will.

Nach einem unglücklichen Sturz waren bei einem „KHG Intertek“ Bügeleisen ein paar Gehäuseschrauben herausgebrochen. Mit reichlich Zweikomponentenkleber wurden die Schraubendome im Gehäuse angeklebt, sodass sich die Gehäuseteile wieder sicher verschrauben ließen und auch nichts klapperte.

Damit neigte sich ein ereignisreicher Tag dann auch langsam dem Ende. Neben den zahlreichen Reparaturen, von denen wir drei erfolgreich abschließen und dadurch etwa 10.7 Kilogramm Elektroschrott vermeiden konnten, hatten wir zudem reichlich Gelegenheit, das angenehme Wetter sowie die tolle Feststimmung zu genießen. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei den Organisatoren bedanken und freuen uns jetzt schon auf das Elbefest im kommenden Jahr.