RepairCafé am 2. Mai 2019 in der Dürerstr.

Es muss wohl am warmen, sonnigen Wetter gelegen haben, dass zum heutigen Termin im Vereinshaus nur sechs Gäste erschienen - eine für diesen Standort doch eher niedrige Besucherzahl. Dadurch blieb den anwesenden Helfern aber wiederum viel Zeit, um sich in Ruhe um jeden Gast zu kümmern und nebenbei noch ein wenig zu fachsimpeln.

Den Anfang machte diesmal die Dame mit der Fabas Luce „2033-10“ Stehlampe, an der wir letzten Monat einen kaputten Widerstand innerhalb der Dimmer-Elektronik festgestellt hatten. Einen Ersatzwiderstand hatte sie inzwischen besorgt, wenngleich man ihr im Geschäft einen mit geringerer Leistung verkauft hatte. Dieser tat es nach dem Austausch zwar vorerst auch, allerdings wird sie für einen ordnungsgemäßen Abschluss der Reparatur doch nochmal wiederkommen müssen.

Unser zweiter Gast brachte eine Krups/Nescafé „Dolce Gusto“ Kapsel-Kaffeemaschine vom Typ „KP5000“, die gewissermaßen unter 'Inkontinenz' litt - im Betrieb trat häufig Wasser an der Geräteunterseite aus. Wir entfernten gemeinsam den Wassertank und die darunterliegende Abdeckung und suchten das Schlauchsystem und alle Verbindungsstellen auf Undichtheiten ab. Beim Test mit eingesetztem Wassertank fiel dann auf, dass die Gummidichtung am Boden zwischen Maschine und Tank nicht richtig dicht hielt. Der Besitzer will nun im Internet einen neuen Dichtring bestellen, den wir dann beim nächsten Mal einsetzen können.

Am SONY „TA-EX7“ Audioverstärker von letzter Woche wurde weitergearbeitet, nachdem inzwischen die Schaltungsunterlagen zum Gerät organisiert worden waren. Zu Beginn führten wir nochmals einen elektrischen Abgleich des Gleichspannungs-Offsets durch. Anschließend widmeten wir uns dem zuletzt in Verdacht geratenen Schutzschaltungs-IC. Unsere Messungen bestätigten zwar, dass dieser defekt und die Ursache des beschriebenen Problems ist. Der konkrete Fehler ließ sich aber leider auch anhand des Service-Handbuches nicht näher feststellen. Der Besitzer wird das Gerät nun der fachgerechten Entsorgung zuführen.

Eine andere Besucherin kam mit einem AEG „electronic plus HM 197 sel“ Handrührgerät, welches im Betrieb mit dem Pürieraufsatz laute Laufgeräusche verursachte, bei Verwendung der Rührstäbe und Knethaken hingegen ruhig lief. Außerdem klapperte irgendetwas verdächtig im Gehäuse umher. Das Klappern, so stellte sich nach dem Öffnen des Gerätes schnell heraus, rührte von hart gewordenen Lebensmittelrückständen her, die sich über die Jahre im Inneren angesammelt und festgesetzt hatten - hier war erst einmal eine gründliche Reinigung notwendig. Am Pürierstab stellten wir hingegen ein schwergängiges und verschmutztes Wellenlager fest, das zuvor heiß gelaufen war und sich bereits leicht verformt hatte. Es gelang, das Lager zu reinigen und wieder leichtgängig zu machen. Ein komplett neuer Aufsatz wäre zwar die bessere Lösung. Da die Besitzerin den Mixer aber hauptsächlich mit den Mixstäben verwendet, beließen wir es dabei.

Der BEEM „Typ 27.004“ Akku-Handstaubsauger des nächsten Gastes war um seine Mobilität beraubt, da die eingebauten Akkus nicht mehr geladen wurden. Wir testeten zuerst die NiMH-Akkuzellen, befanden sie allerdings für gut. Auch die Ladeelektronik schien in Ordnung, sodass unser Verdacht schließlich auf das zugehörige Steckernetzteil fiel. Dieses lieferte im Leerlauf zwar ausreichend Spannung, brach aber mit angestecktem Staubsauger als Last schnell zusammen. Mit einem neuen Netzteil passender Ausgangsspannung und Ausgangsleistung will der Besitzer die Ladeschale nun entsprechend umbauen. Danach sollte er den Sauger wieder wie gewohnt aufladen und nutzen können.

Zuletzt beehrte uns noch eine Besucherin mit einem „Mr. Magic Modell 3531“ Standmixer und Smoothiemaker von DS Produkte, der angeblich nicht mehr gehen und zuvor auch auffällig gestunken haben soll. Beim Test vor Ort lief er dann aber recht agil und roch dabei auch nicht ungewöhnlich. Genauer ansehen wollten wir uns das Gerät dann aber sicherheitshalber doch. Nach der Zerlegung und einer groben Reinigung - denn so stark verschmutzt war er innen eigentlich gar nicht - testeten wir den Elektromotor etwas ausgiebiger. Eine Widerstandsmessung ergab, genauso wie ein Probelauf mit Kleinspannung aus dem Netzteil, keinerlei Auffälligkeiten. Da alles in Ordnung zu sein schien, bauten wir den Mixer schließlich wieder zusammen. Erklärbar wäre das geschilderte Fehlerbild eventuell dadurch, dass der Mixer vorher zu lange im Betrieb war und deswegen überhitzte (laut Aufdruck „KB 30s“ auf dem Typenschild ist das Gerät nur für einen Kurzzeitbetrieb von 30 Sekunden ausgelegt, bevor er wieder einige Zeit abkühlen muss).

So konnten wir heute zwei Reparaturen erfolgreich zu Ende bringen und dabei rund 2.8 Kilogramm Schrott vermeiden.