RepairCafé am 4. April 2019 in der Dürerstr.
Beinahe rekordverdächtig waren die 21 Reparaturen, welche wir heute beim Termin im Vereinshaus verzeichnen konnten. Erfreulich dann auch, dass 15 davon erfolgreich abgeschlossen wurden und viele Dinge nicht auf den Schrott wandern mussten. So ließen sich diesmal insgesamt circa 16,9 Kilogramm Müll einsparen. Einen neuen Reparaturhelfer durften wir ebenfalls in unserem Team begrüßen. Wir haben ihm die Organisation des RepairCafés erklärt und nebenbei noch ein wenig miteinander gefachsimpelt. Zu Beginn half er auch bereits fleißig bei der ein oder anderen Reparatur mit.
Eine elektrische Weihnachtsbeleuchtung von „Åhléns“ leuchtete nicht mehr, da einige Glühlampen durchgebrannt waren. Die Besitzerin hatte einen Satz passender Lampen dabei, von denen wir mit dem Durchgangsprüfer fünf funktionierende heraussuchten und einsetzten. Mit diesen leuchtete die Lichterkette wieder wie zuvor.
Im Fall eines Quigg „WKNF 6670/2017“ (Modell 42823C0) Standmixers schien es zunächst so, als sei im Deckelaufsatz ein Betätiger für den Sicherheitsschalter im Unterteil abgebrochen und das Gerät deshalb ohne Funktion. Wie sich herausstellte, war aber nur der Aufsatz nach der letzten Reinigung falsch zusammengebaut worden. Richtig zusammengesetzt, mixte das Teil wie gewünscht. Nun weiß die Besitzerin ja, worauf beim Zusammenbau zu achten ist.
Die Reparatur der Fabas Luce „2033-10“ Stehlampe mit dem defekten Niedervolt-Lampenteil, bei der vor vier Wochen bereits der Dimmer in Verdacht geraten war, wurde fortgesetzt. In der Elektronik fanden wir einen kaputten 120k-Widerstand, für den der Gast nun erstmal Ersatz beschaffen muss.
Ein anderer Gast brachte uns ein altes Kinderspielzeug, eine Schlange aus mehreren, beweglich miteinander verbundenen Holzgliedern, bei der das Kopfstück abgerissen und der Körper an einer Stelle durchtrennt war. Mit etwas mitgebrachtem Zwirn und Zweikomponentenkleber fügten wir die Teile wieder zusammen. Ob die Schlange in Zukunft aber noch als Spielzeug taugt, ist eher fraglich, da die reparierten Gelenke nicht sonderlich belastbar sein dürften.
Ein kaputter Temperaturschalter war der Grund, warum ein Severin „WK 3360“ Wasserkocher kalt blieb. Ein neuer wäre im Verhältnis zum Anschaffungspreis des Kochers allerdings zu teuer, weshalb sich die Ersatzteilbeschaffung nicht lohnt und das Teil somit auf dem Schrott landet.
Das Hewlett Packard „G62“ Notebook, bei dem wir letzte Woche eine defekte Grafikkarte und Probleme mit der Entwärmung festgestellt hatten, wurde wieder vorgestellt. Während der Zerlegung wurden Kühlkörper und Lüftungswege gründlich von Staub und Schmutz gereinigt und neue Wärmeleitpaste auf der CPU appliziert. Der defekte Grafikprozessor hingegen konnte durch Umlöten zweier Konfigurationswiderstände auf dem Mainboard deaktiviert werden. Nach einem Treiberupdate funktionierte das Notebook wieder tadellos. Lediglich einen neuen Akku wird sich die Besitzerin noch kaufen müssen - der alte ist nach Jahren des Gebrauchs am Ende seiner Lebenszeit angelangt.
An einem Samsung USB-Telefon-Ladegerät funktionierte der Ladebetrieb nur manchmal. Eine Untersuchung des zugehörigen USB-Kabels offenbarte einen Kabelbruch am Mikro-USB-Stecker, der sich aber schnell beheben ließ. Das Kabel wurde am Stecker abgeschnitten und neu angeschlossen, was dank der Schneidklemm-Verbindung problemlos und ohne Löten möglich war.
Mit einem Samsung „NP900X3A“ Notebook waren gleich mehrere Dinge nicht in Ordnung. Zum einen war die Netzteilbuchse ins Gehäuse gerutscht, sodass man es nicht mehr über das Netzteil mit Spannung versorgen oder den Akku laden konnte. Nachdem die Buchse wieder richtig befestigt war, stellten wir jedoch fest, dass das mitgebrachte Netzteil keine Spannung lieferte. Es handelte sich zudem nicht um das Original-Netzteil und hatte auch einen falscher Hohlstecker. Wir baten die Besitzerin, zu Hause noch einmal nach dem passenden Netzteil zu suchen und das Notebook damit auszuprobieren.
An einem Genesis Lite „8570D“ Deckenfluter war der Dimmer nach anfänglich nur sporadischen Aussetzern nun völlig ohne Funktion und die Lampe auf voller Helligkeit. Als Ursache konnten wir einen defekten Triac in der Dimmerelektronik ausmachen. Mit einem neuen lässt sich die Lampe nun wieder in ihrer Leuchtstärke regeln. Außerdem reinigten wir noch die Kontakte in der Halogen-Stablampenfassung mit einem Glasfaserstift, da sie ziemlich verzundert waren.
Eines fachkundigen „Ohrenarztes“ bedurfte ein Fisher Price „Lernspaß-Hündchen“ (CDL23), den ein anderer Gast dabeihatte. Dieses kleine Plüschtier verfügte über eingebaute LEDs und ein Sprachmodul, das mittels verschiedener Taster in Händen, Füßen, dem Bauch und den Ohren aktiviert werden konnte. Ein Drücken am rechten Ohr blieb seit Kurzem jedoch ohne Funktion. Hier hatte sich der Kontakt vom eingebauten Taster gelöst und musste nur neu angelötet werden. Dank tatkräftiger Unterstützung mit Nadel und Faden durch eine Besucherin waren ein Auftrennen der Naht und das anschließende Vernähen kein Problem.
Am Griff eines „Curls Up“ Lockenstabes von Efalock Professional Tools (Art.-Nr. 70481/1) war das Gehäuse infolge zweier gebrochener Schraubendome im Inneren aufgegangen. Eine der beiden Schrauben konnte problemlos wieder eingedreht werden. Der andere Schraubendom war jedoch komplett abgerissen und ließ sich auch nicht einkleben; Zur Sicherheit wurde daher das restliche Griffstück mit Isolierband umwickelt.
Ein Glätteisen asiatischer Bauart mit der kryptischen Aufschrift „666“ wurde nicht mehr warm. Mit dem Durchgangsprüfer konnten zwei Kabelbrüche innerhalb der Netzzuleitung am Stecker und am Knickschutz festgestellt werden. Ein neues Netzkabel mit Stecker war bereits zur Hand. Um die Knickschutztülle des alten Kabels weiternutzen und auf das neue aufziehen zu können, muss diese allerdings erst einmal aufgebohrt werden. Der Gast erledigt dies bis zum nächsten Mal, sodass wir das Kabel dann gemeinsam anschließen können.
„Aller guten Dinge sind Drei!“, hieß es im Falle des Vorwerk „Kobold VK 135-1“ Bodenstaubsaugers, der zuerst in Tharandt repariert und danach wegen einer falsch zusammengebauten Teleskopmechanik noch einmal bei uns vorgestellt wurde. Seitdem klemmte nun aber die Rastfunktion für den Saugaufsatz aufgrund eines nicht richtig eingesetzten Gehäuseteils. Nach einer erneuten Zerlegung und dem korrekten Zusammenbau ist jetzt endlich alles an seinem Platz und gängig wie zuvor.
Dass ein Philips „HD4685“ Wasserkocher völlig kalt blieb, lag, wie sich herausstellte, nur an einem oxidierten Mikrotaster. Bis unser Gast einen neuen besorgt hat und für den Einbau wiederkommt, haben wir den Taster vorübergehend überbrückt, damit sie den Kocher vorerst weiternutzen kann.
Ein Buthe Reisehaartrockner (Art.-Nr. 138511) wollte plötzlich nicht mehr für heiße Luft sorgen und tat keinerlei Regung. Hier hatte sich ein Ende der Heizwicklung, die als Vorwiderstand für die Motorspeisung fungiert, aus dem Presskontakt gelöst. Es gelang uns, den Heizdraht einzufädeln und wieder mit dem Kontakt zu verpressen, was dem Föhn schließlich seine alte Puste zurückgab.
Nach einem Sturz zeigte ein „S60“ Smartphone von Doogee auf einmal keine Funktion mehr. Es ließ sich nicht einschalten und lediglich die Lade-LED leuchtete, wenn man es mit dem Ladegerät verband. Nachdem der Besitzer das Telefon zerlegt hatte, testeten wir zuerst den Akku, da dieser erfahrungsgemäß häufig die Ursache solcher Fehlerbilder ist. Tatsächlich diagnostizierten wir dann auch dessen Defekt - hier muss also erst ein neuer Lithium-Ionen-Akku beschafft werden. Beim nächsten Mal geht's dann mit dem Austausch weiter.
Im Lastbetrieb machte ein Braun „multimix Typ 4642“ Handrührgerät immer gleich schlapp und das Rührwerk stoppte abrupt. Der Besitzer zerlegte und untersuchte das Gerät eigenständig und entdeckte im Getriebe dann auch ein lockeres Zahnrad, dessen Presspassung ausgeleiert war und das sich deshalb von der Motorwelle zu lösen begann. Wir halfen ihm, es mit Zweikomponentenkleber wieder zu befestigen, und assistierten noch beim Zusammenbau. Wenn der Klebstoff vollständig ausgehärtet ist, sollte das Teil auch wieder größere Herausforderungen meistern.
Der Gameboy Color-Nachbau mit dem Namen „GB Boy GBC-406“ litt an häufigen Abstürzen und startete anschließend wieder neu. Wie sich zeigte, waren lediglich die eingesetzten Batterien zu schwach, denn im Betrieb mit einem externen Netzteil gab es keine Probleme. Ein frischer Satz Batterien genügt, und dem Spielspaß steht nichts mehr im Wege.
Unser nächster Besucher benötigte Hilfe bei der Reparatur seines Headsets, an dem er bereits einen Wackelkontakt am Klinkenstecker festgestellt hatte. Einen neuen Austauschstecker brachte er dann auch gleich mit, sodass wir ihm nur noch zeigten, wie er ihn mithilfe unserer Lötstation an das Audiokabel anlöten muss. Für die korrekte Steckerbelegung wurde noch der kaputte Stecker aufgeschnitten. Den Rest erledigte er dann weitgehend selbstständig.
Einer unserer Stammgäste beehrte uns diesmal mit einem Telefunken "Partner 200" Transistorradio, mit dem kein Senderempfang mehr möglich und bei dem auch die Lautstärke viel zu gering war. Den Fehler konnten wir am Ende auf einen oxidierten Kontakt am UKW/MW-Umschalter zurückführen; die unsichere Verbindung an dieser Stelle bewirkte ständiges Rauschen und störende Knackgeräusche. Kaum war der Schalter gereinigt, empfing man auch wieder Töne aus dem Äther.
Bei seiner elektrischen Braun „Oral B“ Zahnbürste wollte er anschließend noch den eingebauten Akku austauschen, da er ihn als die Ursache der häufigen Einschaltprobleme vermutete. Bei einem Test zeigte sich dieser jedoch noch recht fit, weshalb wir uns die restliche Elektronik näher ansahen. Dabei fanden wir einen oxidierten Mikrotaster, der für die Kontaktprobleme verantwortlich war. Nachdem dieser mit etwas Kontaktspray behandelt und gründlich gereinigt war, traten keine Schwierigkeiten mehr auf.
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