Bei den RepairCafés im Vereinshaus ist meist sehr viel los. So auch beim heutigen Termin.
Einer professionellen italienischen „A6“ Kaffeemühle von Faema war nicht mehr nach Mahlen zumute - jedenfalls dachte dies ihr Besitzer. Abgesehen vom kaputten Taster im Kaffeemehl-Auffangbehälter, für den er bereits passenden Ersatz besorgt hatte und der daher schnell getauscht war, hatte er anscheinend einen Sicherheitsschalter übersehen. Dieser wird mit aufgesetzter Bohnenzufuhr betätigt und ermöglicht dann erst den Betrieb.
Ein „Bea-fon“ Mobiltelefon signalisierte ständig einen Kamerafehler und war in diesem Zustand nicht mehr zu gebrauchen. Dem Fehlerbild nach zu urteilen ist hierfür wahrscheinlich ein Bruch im Flachbandkabel verantwortlich, wie es bei vielen Telefonen mit Slider- oder Klappmechanismus nach einiger Zeit auftritt. Weil keinerlei Ersatzteile verfügbar sind und ein Neues vermutlich günstiger wäre, berieten wir den Gast lediglich bei der Wahl eines geeigneten Modells.
An einem sporadisch funktionierendem Rasierapparat stellten wir einen defekten Elektromotor fest, nachdem die Akkuzelle und sämtliche Kontakte für fehlerfrei befunden wurden. Der Gast versucht nun, einen Neuen zu beschaffen und wird damit noch einmal wiederkommen.
Keine Regung zeigte eine Tischwaage vom Typ „580301“ von Hendi. Wahrscheinlich ein Kontaktproblem, dachten wir, und erneuerten die Verbindungen zwischen Hauptplatine, dem Wägekörper und dem Batteriefach. Beim Einsetzen der Batterien bemerkten wir aber, dass dieses gerissen war und einer der Batteriekontakte deshalb nachgab. Um wieder sicheren Kontakt herzustellen, bauten wir an jener Stelle einen Anschlag ins Gehäuse, mit dem das Problem dann behoben war.
Erstaunlich schnell war das Ersatzteil für die kaputte Russell Hobbs Kaffeemaschine vom vergangenen RepairCafé in Gruna geliefert, sodass ihr Besitzer diesmal wiederkam und wir einen neuen Thermoschalter einbauen konnten. Zufrieden registrierten wir bei der anschließenden Brühprobe den Durchlauf des erhitzten Wassers, der den Erfolg der Reparatur bestätigte.
Einem „Dirt Devil“ war gewissermaßen die Puste ausgegangen. Dass der Staubsauger nicht mehr ging, lag weder an den elektrischen Verbindungen, noch am Triac der Motorsteuerung, wie uns die Durchgangsprüfung und eine Spannungsmessung verriet. Vielmehr waren im Motor einige Wicklungen durchgebrannt. Da für dieses Modell anscheinend kein neuer Ersatzmotor aufzutreiben ist, wird dieser „Schmutzteufel“ wohl leider auf dem Schrott landen müssen.
Das CD-Laufwerk einer Sony „MHC-771“ Stereoanlage war offensichtlich altersschwach geworden und erkannte die eingelegten Silberlinge mitunter nicht richtig - wenn man sie denn überhaupt eingelegt bekam, da sich auch die CD-Schublade beharrlich weigerte, auf Knopfdruck herauszufahren. Bei eingehender Inspektion wurde ein ausgeleierter Antriebsriemen als Ursache erkannt und getauscht, sodass zunächst dieses Problem gelöst war. Nach der vorsichtigen Reinigung der Laseroptik mit Druckluft und Isopropanol bewegte sich zu unserem Leidwesen jedoch der Spindelmotor nicht mehr. Der Ursache dieses unerklärlichen Ausfalls werden wir aber erst bei einem der kommenden Termine auf den Grund gehen können.
Vom selben Gast stammte auch eine solarbetriebene „SwissPost“ Wetterstation mit Einschaltschwierigkeiten. Pufferbatterie und Solarzelle schienen in Ordnung und auch die Kontakte waren alle o.k. Trotzdem wurde die Batterie bei Lichteinfall nicht über das Modul aufgeladen. Wir konnten letztlich keinen Fehler finden und bauten die Station wieder zusammen.
An einem Miele Staubsauger, der zu uns gebracht wurde, zeigte sich ein recht eigenartiges Problem: im Betrieb erzeugte er kaum Unterdruck an der Ansaugöffnung, obwohl der Motor normal lief. Nach genauerer Begutachtung stellten wir fest, dass hier offenbar schon jemand dran gewesen war und ein Taschentuch vor den Filter ins Saugrohr geklemmt hatte. Kein Wunder also, dass die Saugleistung zu gering war. Ohne die Verstopfung lief er wieder tadellos.
Mit einem kaputten Okano Kopfhörer kam ein weiterer Besucher. Er klagte über gelegentliche Aussetzer, was zunächst nach einem Wackelkontakt klang. Mit dem Durchgangsprüfer ließ sich allerdings kein Kabelbruch, loser Kontakt oder Ähnliches feststellen. Wir empfahlen daher, das Problem weiter zu beobachten und wiederzukommen, sobald es erneut auftritt.
Unsere letzte Besucherin an diesem Abend brachte kein kaputtes Gerät, sondern benötigte lediglich Hilfe beim Einrichten ihres Smartphones, das infolge eines Garantiefalls beim Service auf Werkseinstellungen zurückgesetzt wurde. Nachdem wir ihr die gewünschten Apps installiert und konfiguriert hatten, konnte sie es wieder wie gewohnt benutzen. In Zukunft kann sie das Telefon nun sicher auch eigenständig anpassen und neue Programme aufspielen.
Als Ergebnis unseres heutigen Einsatzes konnten rund 15 Kilogramm Abfall vermieden werden.