RepairCafé am 26. April 2018 in der Rosenbergstr.

Dank der guten Vorbereitung durch die fleißigen Helfer des Sigus e.V. und aus der Grunaer Nachbarschaft konnte es diesmal recht pünktlich losgehen. Kaffee und Tee waren bereits gekocht und auch zahlreiche süße Leckereien standen schon bereit (vielen Dank an dieser Stelle an alle Spender!). Mit Beginn um 17 Uhr kamen dann auch die ersten Gäste mit ihren kaputten Geräten.

Ein Brother „MFC J470DW“ Multifunktionsdrucker erkannte die gelbe Farbpatrone nicht mehr. Sein Besitzer äußerte den Verdacht, dass in der Aufnahme eine Feder zur Kontaktierung des Patronenchips abgebrochen sein könnte. Nach Zerlegung des Gerätes und näherer Inaugenscheinnahme konnten wir dies zwar bestätigen, fanden im Gehäuse jedoch keine Spur des fehlenden Kontaktes. Das defekte Teil wurde ausgebaut und der Gast beraten, wie er hierfür passenden Ersatz bekommen kann. Sollte das nicht klappen, müssen wir sonst beim nächsten Mal eine geeignete Lösung mit Teilen aus der Bastelkiste improvisieren.

Mit einer Canon „EOS 550D“ Digitalkamera, die sich nicht mehr einschalten ließ, erschien unser nächster Besucher. In Erwartung einer langwierigeren Reparatur reinigten wir zunächst die Kontakte im Batteriefach mit einem Glasfaserpinsel. Überraschenderweise verhalf das der Kamera aber schon zu neuem Leben. Nachdem sie nun wieder ging, klebte der Besitzer im Anschluss noch die Gummierung am Haltegriff, die sich allmählich abzulösen drohte.

Ein Teufel „IP3000BR“ Blu-ray-Receiver war im Betrieb plötzlich ausgegangen und zeigt nun keine Funktion mehr. Die zuletzt abgespielte DVD steckte deswegen noch im Laufwerk fest und musste von uns erst einmal befreit werden. Anschließend untersuchten wir das interne Schaltnetzteil, in dem wir den Schaden vermuteten. Die Spannung nach der Gleichrichtung wurde kontrolliert, der Durchgang einiger Verbindungen gemessen und verschiedene Elektrolytkondensatoren auf ihren ESR-Wert geprüft - leider ohne Erfolg. Ohne Schaltplan gestaltete sich die Fehlersuche zu langwierig, weshalb der Gast die Reparatur am Ende abbrach und das Gerät nun doch entsorgen will.

Nach dem letzten Batteriewechsel empfing eine Funk-Wetterstation von TFA Dostmann ihren Außensensor nicht mehr. Mit der Bedienungsanleitung aus dem Internet war schnell klar, wo das Problem lag: zur Herstellung einer Verbindung zum Sensor muss zuerst die Basisstation aktiviert werden. Anschließend sendet diese für etwa zweieinhalb Minuten ein Pilotsignal, das der Funksensors nach dem Einsetzen der Batterien empfängt. In dieser Reihenfolge klappte es dann auch problemlos.

Eher selten sind im RepairCafé jene Reparaturen „ohne Stecker und ohne Strom“. Daher freuten wir uns, dass die Besitzerin auch noch eine echte Schwarzwälder Kuckucksuhr im Gepäck hatte. Seitdem ihr Enkel am Gewicht gezogen hatte, lief diese nicht mehr. Wir schauten uns also die Mechanik einmal genauer an, doch die schien soweit in Ordnung zu sein, wenngleich sie im Uhrengehäuse etwas verzogen war. Zur korrekten Neuausrichtung des Pendelwerkes und Auffädeln der Kette fehlten uns dann aber doch die Möglichkeiten, weshalb wir ihr hierfür einen Uhrmacher empfahlen.

Von vier Knopfzellen angetrieben, konnte eine elektrische Spielzeugeisenbahn von Brio normalerweise vorwärts- und rückwärts fahren, Geräusche machen und Lichtsignale geben. Nun aber tat sie nichts dergleichen. Beim Test mit einer externen Spannungsquelle zeigte sich, dass Elektromotor und LEDs in Ordnung waren und der Fehler eher auf der Steuerplatine zu suchen ist. Nachdem vergeblich einige Kontakte überprüft und zahlreiche Lötstellen nachgelötet waren, verhärtete sich der Verdacht eines defekten Controller-Schaltkreises - leider ein Chip-On-Board und damit weder identifizier- noch reparierbar. Um das gute Stück noch vor dem Schrott zu retten, wollen wir es beim nächsten Mal so umbauen, sodass Motor und LEDs direkt mit dem Schalter eingeschaltet werden können.

Nostalgisch wurde es bei der Reparatur eines Pentax „P80-I“ 8mm-Schmalfilmprojektors, dessen Motor sich nicht rührte. Durch Nachlöten einiger korrodierter Kontakte am Einschalter und Geschwindigkeitsregler-Potentiometer konnte er zwar wieder zum Leben erweckt werden, die restliche Mechanik stellte sich dann jedoch als recht schwergängig und der Antriebsriemen ebenfalls als ziemlich ausgeleiert heraus. Eine gründliche Reinigung und Schmierung der Zahnräder brachte hier den gewünschten Erfolg. Als Ersatz für den Riemen fand sich leider nichts Passendes in unserer Bastelkiste, weshalb wir es kurzerhand mit einem Gummiband versuchten. Erstaunlicherweise funktionierte der Projektor mit diesem Provisorium am Ende sogar.

In einem SONY „TC-WR670“ Doppel-Kassettenrecorder störten ratternde Laufgeräusche der Mechanik den Musikgenuss. Während es bei einem Laufwerk aber immerhin noch lief, funktionierte der Antrieb des Anderen gar nicht mehr. Hier konnten wir den typischen Fall stark gealterter Antriebsriemen diagnostizieren - dabei hatte sich einer in eine zähe schwarze Masse verwandelt, die übrigen waren weich, ziemlich ausgeleiert oder hingen bereits durch. Da wir die nötigen Flachriemen nicht in unserer Ersatzteilkiste hatten, empfahlen wir dem Besitzer den Kauf eines neuen Riemensatzes für sein Gerät. Mit diesem können wir dann beim nächsten Mal weitermachen.

Mit einem Wasserkocher von Intertek und einem Mobiltelefon von Samsung kam eine andere Besucherin zu uns. Ihr Wasserkocher blieb gänzlich kalt, was nach ein paar Widerstandsmessungen auf einen defekten Schalter zurückgeführt werden konnte. Offenbar waren die Kontakte durch hohe Schaltströme mit der Zeit stark erodiert bzw. weggebrannt. Eine Reparatur schien unmöglich, da der Schalter verschweißt war. Gleichfalls ließ sich hierfür kein passender Ersatz finden, was das Schicksal dieses Gerätes letztlich besiegelte.

Ebenfalls einer fachgerechten Entsorgung zuführen kann sie den Akku aus ihrem Telefon. Dieser wies keine Spannung mehr auf und hatte sich bereits deutlich aufgebläht. Aus diesem Grund zeigte auch das Telefon keine Funktion und lud den Akku nicht auf. Mit einem neuen Ersatzakku dürfte es aber bald wieder funktionieren.

Eine Kaffeemaschine „Typ 12591-57“ von Russell Hobbs blieb gänzlich kalt und damit ihrem Besitzer seinen heiß ersehnten Bohnenkaffee schuldig. Am Durchlauferhitzer maßen wir einen Widerstand, beim Thermoschalter hingegen keinen Durchgang. Für das defekte Teil besorgt der Gast nun geeigneten Ersatz und kommt zum nächsten Termin wieder, sodass wir dieses austauschen können.

Mit etwas Bindulin konnten wir schließlich noch dem Besitzer einer Porzellantasse aushelfen, an der der Henkel abgebrochen war. Nach dem Reinigen der Bruchstellen klebte er mit dem Porzellankitt das Stück wieder an seine Lieblingstasse an.

Durch die heutigen Reparaturen fielen 6 Kilogramm weniger Abfall an.

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  • Zuletzt geändert: 2019/03/31 09:29
  • von thomas