RepairCafé im Vereinshaus hieß wieder einmal zahlreiche Besucher, aber auch einige spannende und herausfordernde Reparaturen. Viele verschiedene Gegenstände, 19 Stück an der Zahl, erforderten diesmal unser Geschick und unsere Erfahrung. Umso mehr freuten wir uns über die tatkräftige Unterstützung eines neuen Reparaturhelfers, der gerne regelmäßig mitmachen möchte. Außerdem erkundigte sich ein weiterer Gast über Mitwirkungsmöglichkeiten und hat uns interessiert über die Schulter geschaut. Wäre toll, wenn unser Team in Zukunft noch etwas Verstärkung bekommt. Sehr gefreut haben wir uns zudem über das Geschenk, mit dem sich einer unserer Stammgäste bei allen Helfern bedankt hat. Vielen Dank dafür! Wir haben uns sehr darüber gefreut.
Bei einem AIWA „PX-E850“ Schallplattenspieler hing der Tonarm manchmal. Hier war ein Steuerhebel aus seiner Sollposition herausgesprungen und konnte leicht wieder eingehangen werden.
An einem SONY „Radio-Cassette-Corder CFD-44“ machte der CD-Player beim Abspielen einer CD ungewöhnliche Geräusche. Außerdem verweigerte das Kassettendeck komplett seinen Dienst. In der Mechanik des optischen Laufwerks ließ sich kein Fehler entdecken. Nur die Fehlerursache im Kassettendeck - zwei ausgeleierte Antriebsriemen - fanden wir. Da der Gast aber besonders auf die CD-Funktion Wert legte, beließen wir es dabei und er entsorgt das Gerät.
Fortsetzen und schnell zu einem Erfolg führen konnten wir die Reparatur der Tefal „Actifry“ Heißluftfritteuse, die zuletzt in Gruna vorgestellt wurde. Am Ende war gar kein kompliziertes elektronisches Problem für deren Funktionsausfall verantwortlich, sondern es klemmte lediglich der Lüftermotor. Nach einer kleinen „Starthilfe“ und einer Reinigung der Motorwelle lief er dann wieder zuverlässig.
Weiter ging es auch im Falle des „TT-838“ Retro-Plattenspielers mit Radio und CD-Player-Funktion, der ebenfalls vor zwei Wochen bei uns war. Dort hatten wir zuvor den Verstärkerteil der Schaltung untersucht, einige Elkos ausgewechselt und festgestellt, dass von der Frontplatine kein Signal geliefert wurde. Heute testeten wir mit Oszilloskop und einem eingespeisten Sinussignal nochmals die Funktion des Audioverstärkers, tauschten weitere Kondensatoren und reinigten das Potentiometer der Lautstärkeregelung. Leider hatten wir mit alledem keinen Erfolg. Der Besitzer wird das Teil nun doch dem Schrott zuführen.
Probleme mit der Batterieversorgung hatte ein DECT-Telefon von Philips. Es hielt nie wirklich lange durch und ging wohl auch manchmal einfach aus. Wir vermuteten daher einen schwachen bzw. defekten Akku oder eine Kontaktunsicherheit und empfahlen dem Besitzer, es daheim zunächst einmal mit neuen Akkus auszuprobieren und wiederzukommen, sollte der Fehler bestehen bleiben. Inzwischen informierte uns der Gast, dass das Telefon mit neuen Akkus nun wieder einwandfrei läuft.
Als Zweites brachte er noch ein Top Clean „Exclusiv Basis“ Dampfreiniger und -sauger mit, der keine Regung mehr tat. Gemeinsam sahen wir uns schrittweise die einzelnen elektronischen Komponenten an, prüften ein Relais, testeten die Motorsteuerplatine und befanden auch die Leistungsregelung für ok. Eine Widerstandsmessung am Motor ergab allerdings ein Kontaktproblem: eine Motorkohle klemmte in ihrer Führung. Nachdem diese wieder gängig gemacht war, lief der Motor bei einem Test an unserem Netzteil einwandfrei. Beim nächsten Mal werden wir das Gerät dann mit dem Gast in Ruhe wieder zusammenbauen, da uns gegen Ende leider die Zeit dafür fehlte .
Ein Grundig „HD2509“ Reisehaartrockner funktionierte elektrisch zwar tadellos, ließ aber nur noch „den Kopf hängen“. Die Arretierung des Mechanismus, mit dem er sich zu einem handlicheren Format zusammenklappen lässt, war kaputt. Dummerweise war die Spiralfeder, die normalerweise einen Kunststoffstift gegen den Rastmechanismus drückt, nicht mehr auffindbar. Wir konnten sie jedoch durch eine auf passende Länge zurechtgeschnittene Feder aus einem Kugelschreiber ersetzen und den Föhn damit reparieren.
Unser nächster Besucher brachte einen WMF „Kult Pro Power Juicer“, dessen Motor sich nicht mehr drehte. Da kein Fehler in der Zuleitung, der internen Verkabelung oder am Motor zu finden war, vermuten wir einen Defekt der Steuerelektronik. An dieser stellten wir jedoch keine offensichtlichen Schäden fest, weshalb der Gast nun versuchen will, eine passende Ersatzplatine für den Entsafter zu bekommen.
Ein simpler Kabelbruch in der Zuleitung war der Grund, warum eine Siemens „KA 12“ Filterkaffeemaschine nicht mehr ging. Da der Fehler unmittelbar an der Knickstelle am Gerät lag, konnten wir ihn durch Einkürzen und neu Anschließen des Zuleitungskabels ohne Weiteres beheben.
An den „Air Box“ Rollkoffer vom RepairCafé Anfang Dezember konnten wir heute endlich den reparierten Ausziehgriff anbauen. Glücklich nahm die Besitzerin den Trolley wieder mit nach Hause und will mit ihm auch gleich den nächsten Urlaub bestreiten. Wir wünschen eine gute Reise!
Nicht reproduziert werden konnte der Fehler eines Playbear „XL 41511 P44“ Kinder-Kassettenrekorders, der nach Aussage des Besitzers ohne Funktion sei. Von unserer Spannungsversorgung gespeist, ging er allerdings anstandslos. Vermutlich also ein Defekt im zugehörigen Netzteil, das der Gast jedoch nicht mitgebracht hatte.
Dafür hatte er noch seine SONY „MHC-711“ Stereoanlage im Gepäck, die wir vor zwei Wochen schon einmal wegen eines Problems mit dem CD-Player in Augenschein genommen haben. Konkret handelte es sich um einen Defekt im CD-Antrieb, denn der Spindelmotor drehte sich nicht. Wir vermuten einen kaputten Steuerschaltkreis, da der Motor selbst, extern gespeist, noch lief. Wir werden für eingehendere Analysen beim nächsten Mal nach entsprechenden Schaltungsunterlagen und Datenblättern recherchieren und können die Anlage dann hoffentlich instand setzen.
Zwei andere Gäste stellten einen Teufel „M900 SW“ Aktiv-Subwoofer vor, dessen Bässe nach längerem Betrieb angeblich dumpf klängen. Zudem würde der rückseitige Kühlkörper ziemlich heiß. Wir betrieben ihn eine ganze Weile lang, konnten das beschriebene Fehlerbild allerdings nicht nachvollziehen. Auch die Erwärmung des Kühlkörpers schien uns im normalen Rahmen zu liegen. Die Besitzer wollen das Teil nun unter Beobachtung weiterbetreiben und ggf. wiederkommen.
Der Papiereinzug des Canon „Pixma MG 5750“ Multifunktionsdruckers, den die beiden außerdem dabeihatten, funktionierte nur sehr unzuverlässig. Damit die Blätter richtig eingezogen werden, musste man häufig etwas nachhelfen. In der verbliebenen Zeit fanden wir keinen offensichtlichen Fehler, vermuten aber abgenutzte Moosgummiwalzen. Wenn das Gerät zu einem der kommenden Termine noch einmal wiedergebracht wird, können wir die Analyse fortsetzen und es dann hoffentlich reparieren.
An einer Rowenta „Expert DG 920“ Dampfbügelstation war der Bedienschalter in das Gehäuse gedrückt und ließ sich so nur schlecht betätigen. Hier war ein Kunststoff-Haltedom im Inneren abgebrochen und wurde mit etwas Zweikomponentenklebstoff wieder angeklebt. Zusätzlich bastelten wir zur weiteren Stabilisierung einen behelfsmäßigen Anschlag hinter den Schalter.
In den Schrott wandern musste hingegen eine ältere Lichterkette, bei der einige Lampen durchgebrannt und auch die Fassungen ziemlich korrodiert waren. Mit einigem Aufwand wäre das theoretisch behebbar gewesen. Da diese Weihnachtsdeko allerdings nicht mehr den gängigen Sicherheitsvorschriften entsprach, konnten wir nur dazu raten, sie zu entsorgen.
Mit jeweils einem Samsung Galaxy Smartphone, das nicht mehr ihrem Willen gehorchen wollte, besuchten uns noch zwei ältere Damen. Nachdem wir bei beiden Geräten ein Betriebssystemupdate durchgeführt und die Datenverbindung zurückgesetzt hatten, funktionierte wieder alles zu ihrer Zufriedenheit.
Bei einem „Nexus 7 2013“ Tablet-PC war die USB-Buchse samt einiger Leiterzüge von der Platine gerissen. Der Gast hatte sich bereits um eine neue Buchse bemüht, die wir nun einlöteten. Die in Mitleidenschaft gezogenen Leiterbahnen konnten mit Kupferlackdraht ausgebessert werden. Beim Test im Anschluss funktionierte dann zwar der Ladebetrieb, jedoch kam keine USB-Datenverbindung zustande. Hier werden wir uns wohl noch einmal die genaue Verdrahtung und Pinbelegung der Buchse ansehen müssen - allerdings erst beim nächsten Termin, denn diesmal reichte die Zeit, auch trotz einer Überstunde, leider nicht aus.
Umweltbilanz des heutigen Abends: 17.5 Kilogramm vermiedener Elektroschrott.