Mit acht Helfern waren wir beim heutigen RepairCafé im Vereinshaus gut aufgestellt, da es hier erfahrungsgemäß immer viel zu tun gibt. Für unsere zwölf Gäste mit ihren insgesamt 14 Gegenständen konnten wir uns daher auch genug Zeit nehmen.
Los ging es mit einem "KR2000" Kofferradio von RFT, bei dem sich der Seilantrieb, der normalerweise die Skalenmarkierung des Senderwahlreglers bewegt, von einer Führungsrolle gelöst hatte. Mit etwas Geduld und Geschick gelang es, das Seil einzuhängen und richtig zu justieren, sodass die Frequenz wieder ordentlich eingestellt und abgelesen werden kann.
Ein Grundig „CDP 9200 SPCD“ Diskman zeigte nichts mehr auf seinem Display an. Wir überprüften die elektrischen Verbindungen von der Hauptplatine zur Anzeigeeinheit, konnten jedoch keinen offensichtlichen Fehler entdecken. Vermutlich handelt es sich daher um ein Problem des Controller-Schaltkreises, was allerdings nicht reparabel wäre.
In einem alten Foron „KS197E“ Kühlschrank war die Innenbeleuchtung ausgefallen. Der Besitzer erkundigte sich bei uns, ob dies zu reparieren ginge. Nachdem wir zusammen die mitgebrachten Geräteunterlagen durchgesehen hatten, rieten wir ihm zu einem Ausbau der defekten Lampeneinheit. Zu Hause will er nun versuchen, das Teil auszubauen und beim nächsten Mal damit wiederzukommen.
Ein einzelner kaputter Elektrolytkondensator, und schon funktionierte der Profi Cook „PC-UM 1006“ Universalmixer unseres nächsten Gastes nicht mehr. Der Elko war im internen 12V-Schaltnetzteil verbaut, welches die Steuerbaugruppe mit Spannung versorgt. Da durch den Defekt aber zu wenig Spannung anlag, versagte der Controller und damit der Mixer gleich völlig seinen Dienst. Nach einem Tausch des Kondensators lief das Gerät schließlich wieder wie zuvor.
Für den Thermomix vom RepairCafé Ende April im Rosenwerk waren inzwischen die bestellten Ersatzteile eingetroffen, sodass die Besitzerin heute wiederkam und wir zusammen die Reparatur fortsetzen konnten. Das Antriebsritzel des Schneidwerkes wurde gewechselt und neue Lager wurden eingebaut. Der Test nach dem Zusammenbau enttäuschte dann allerdings, da sich der Motor nach wie vor nicht drehte und das Gerät durch beständiges Piepen lediglich einen Fehler signalisierte. Die Ursache ließ sich in der verbleibenden Zeit leider nicht ermitteln, sodass wir bis zum kommenden Mal wohl noch einmal recherchieren müssen, woran es nun noch hängt.
Ebenso wenig Erfolg war der versuchten Reparatur ihres iPhone 3 beschieden. Nach einem Akkutausch, den sie vor einiger Zeit durchgeführt hatte, weigerte sich das Smartphone vehement, den neuen Akku zu laden. Jedenfalls tat sich beim Anstecken des Netzteils nichts und die Ladeanzeige verharrte bei ihrem niedrigen Stand. Alle Kontakte, Steckverbinder und Kabel schienen in Ordnung, sodass wir letztlich auch nicht mehr weiterwussten.
Der Elektrogrill eines anderen Besuchers blieb gänzlich kalt und taugte so zweifelsohne nicht mehr zur Erwärmung von Speisen. Wir vermuteten zunächst einen Defekt des Heizelementes selbst, stellten während des Auseinander- und wieder Zusammenbauens dann aber fest, dass lediglich der Thermostatregler verrutscht war und keinen sicheren Kontakt gab. Wieder korrekt im Gehäuse verbaut, fand der Grill zu seiner alten Heizkraft zurück.
Nicht mehr heizen wollte gleichfalls ein Dario „DMV-892“ Wasserkocher. Jenes Gerät verfügte, wie sich herausstellte, über einen eingebauten Thermoschalter mit Resetfunktion. Nachdem dieser in der Vergangenheit ausgelöst hatte, konnte man ihn jedoch nicht mehr zurücksetzen, da der Schalter ins Gehäuse gedrückt und somit nicht mehr zugänglich war. Um an ihn heranzukommen, mussten wir das Gehäuse öffnen, was erst nach Lösen der verborgenen Schrauben im Griff gelang. Richtig fest einrasten wollte der Schalter am Ende allerdings nicht, sodass wir der Besitzerin empfahlen, in Zukunft ein erneutes Auslösen zu verhindern und gleich beim Erreichen des Siedepunktes den Stecker zu ziehen.
Gut vorbereitet erschien ein Gast, an dessen ASUS „Zenpad 10“ Tablet-PC die USB-Ladebuchse kaputtgegangen war. Er brachte bereits eine passende Ersatzbuchse mit, die er nach kurzer Anleitung mithilfe unserer Lötstation selbst einbaute.
Dem klappernden Schutzblech am Fahrrad einer Radlerin, die im Vereinshaus vorbeischaute, konnten wir mit unserem Werkzeug schnell und unkompliziert Einhalt gebieten; es wurde neu eingestellt und ordentlich festgezogen. Bei der Gelegenheit prüften wir zusammen auch gleich den korrekten Sitz der Schrauben an Lenker, Bremsen und Sattel. Anschließend konnte sie wieder unbeschwert und sicher weiterfahren.
Ein Braun „5743“ Rasierapparat machte keine Regung und wurde daher zu uns gebracht. Ein erster Verdacht fiel auf kaputte Akkus, weshalb wir diese ausbauten und - da der Besitzer das zugehörige Ladegerät nicht mitgebracht hatte - an einem externen Netzteil testweise aufluden. Dabei zeigte sich, dass die Akkus selbst ok waren und stattdessen die Elektronik defekt sein muss. Das genaue Problem blieb jedoch auch nach längerer Suche unentdeckt, womit dieser Rasierer wohl ein Fall für den Schrott ist.
Da an ihrem „Aquaris X PRO“ Smartphone von bq das Displayglas gesprungen war, hatte unsere nächste Besucherin bereits eine neue Displayeinheit bestellt und sich im Internet zuvor schlau gemacht, wie diese zu tauschen ist. Zum Anschauen der Videoanleitung brachte sie praktischerweise gleich ihr Notebook mit. Dank ihrer Vorankündigung waren wir zudem entsprechend vorbereitet und hatten ein Heizluftgebläse im Gepäck. Mit diesem wurde die Klebeverbindung zwischen Display und Gehäuse erwärmt und vorsichtig gelöst. Anschließend konnten verbleibende Kleberückstände beseitigt und das neue Display eingeklebt werden.
Der Besitzer des Staubsaugers, den wir vergangenen Monat beim RepairCafé in Gruna repariert hatten und aus Zeitgründen nicht mehr zusammengeschraubt bekamen, erschien heute wieder. Daheim war er offenbar am Zusammenbau des Gerätes gescheitert und benötigte hierbei noch einmal unsere Hilfe. Gemeinsam setzten wir alles zusammen und konnten die Reparatur somit zu einem gelungenen Abschluss bringen.
Einer unserer Mitstreiter versuchte sich daran, einen Pioneer „D-512“ AV-Receiver wieder flott zu machen. Der Wackelkontakt an einem der Lautsprecherausgänge war weniger das Problem. Hier brauchte lediglich eine Leitung neu angelötet und mit Kleber fixiert werden. Zusätzlich fanden wir aber auch eine kaputte Lautsprecherbuchse und einen durchgebrannten Filterwiderstand an einem der Ausgänge. Beides wurde ausgelötet und muss nun neu bestellt werden. bevor es weitergehen kann.
Dank unseres heutigen Einsatzes erhielten einige Gerätschaften mit einem Gesamtgewicht von 13.9 Kilogramm ein neues Leben und mussten nicht in den Schrott wandern.