RepairCafé am 28. Juni 2018 in der Rosenbergstr.

Gut zu tun gab es auch diesmal wieder beim Grunaer RepairCafé im Sofa9. Neben den neun Reparaturen blieb dennoch viel Zeit für interessante Gespräche bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde.

Die Besucherin, die zum RepairCafé im April mit ihrer Wetterstation bei uns war, kam heute wieder vorbei. Das Problem diesmal: die Außentemperaturanzeige an der Basisstation verharrte fest auf einem Wert von 5.6°C, was doch recht kalt für diese Jahreszeit erschien. Der Funksensor hingegen war gänzlich anderer Meinung und meldete deutlich höhere Temperaturen. Eine kurze Spannungsmessung offenbarte, dass die Batterien der Station zu schwach waren und daher der Funkempfang nicht mehr zuverlässig funktionierte. Nach einem Batteriewechsel lief sie, wie sie sollte.

Ein „Dirt Devil“ Staubsauger verweigerte seinen Dienst und zeigte keinerlei Reaktion auf unsere Einschaltversuche. Wir kontrollierten das Zuleitungskabel und alle Verbindungen im Inneren, maßen die Spannung an der Steuerbaugruppe und prüften verschiedene Bauteile sowie den Elektromotor auf bekannte Defekte. Der Verdacht fiel schließlich auf den Triac, welcher für die Motorsteuerung zuständig ist. Ein Neuer wird bestellt und die Reparatur des „Schmutzteufels“ beim nächsten Mal fortgesetzt.

Der SuperTech Discman vom vergangenen Termin in Gruna wurde erneut vorgestellt, da er die eingelegten CDs nach einer Reinigung der Laseroptik immer noch nicht so recht abspielen wollte. Bei verschiedenen Tests stellten wir fest, dass der Spindelmotor nicht ordentlich anlief und viel zu langsam drehte. Wir suchten die Ursache innerhalb der Ansteuerung, da von dort zu wenig Spannung kam, der Motor an einer externen Spannungsquelle dagegen tadellos funktionierte. Bei einer Messung der ESR-Werte der zahlreichen Elektrolytkondensatoren auf der Hauptplatine wurde jedoch schnell klar, dass hier Einiges im Argen lag; zu viele davon schienen uns austauschwürdig. Der Aufwand war dem Besitzer dann doch zu hoch, weshalb er sich am Ende für die Entsorgung entschied.

An einem „TO2035“ Mini-Backofen von Severin war die Oberhitze ausgefallen. Der Gast wies auf ein Heizelement hin, das erkennbar verbogen und beschädigt war und vermutlich für den Ausfall verantwortlich sei. Nach Widerstandsmessungen an der Zuleitung, allen Verdrahtungen und den Heizstäben konnten wir dies bestätigen. Ein Austausch des defekten Heizelementes dürfte sich allerdings schwierig gestalten, da nach unseren Recherchen im Internet kein passendes Ersatzteil aufzutreiben ist. Bevor er den Ofen aber auf den Schrott wirft, empfahlen wir dem Besitzer, sich mit einer Beschreibung des Defektes direkt an den Hersteller zu wenden - unter Umständen hat man hier doch manchmal Glück.

Für ein Lenovo Thinkpad „T420S“ mit wackeliger Netzteilbuchse hatte der Besitzer bereits das nötige Ersatzteil besorgt und mitgebracht. Nach einer Video-Anleitung von iFixit zerlegte er das Notebook und tauschte die Buchse selbstständig aus. Um die ebenso kaputte Displaydeckel-Verriegelung, an der wahrscheinlich eine Rückstellfeder gebrochen ist, will er sich daheim bei Gelegenheit noch kümmern.

Bei einem „Milestone 312“ Diktiergerät von Bones war ein Aufladen des Akkus - sowohl über das Netzteil als auch per USB - nicht mehr möglich. Wie vermutet lag dies an einem defekten Lithium-Polymer-Akku, für den nun Ersatz bestellt wird.

Der Besitzer des Philips „Philishave 889“ Rasierapparates, an dem wir vor zwei Monaten einen defekten Elektromotor diagnostiziert hatten, kam diesmal mit einem Ersatzmotor wieder, den er aus einem baugleichen Apparat ausgebaut hatte. Beim Tausch funktionierte dieser allerdings ebenfalls nicht, weshalb sich der Besitzer nun noch einmal um Ersatz bemühen muss.

Eine Besucherin erkundigte sich nach einer Reparaturmöglichkeit für ihren Canon „Pixma“ Tintenstrahldrucker, der seit Neuem wohl keine herstellerfremden Tintenpatronen mehr annimmt und damit seinen Dienst verweigert. Da sie das Gerät nicht dabeihatte, berieten wir sie lediglich und verwiesen auf unsere kommenden Termine, zu denen sie den Drucker vorbeibringen kann.

Ein weiterer Gast zeigte uns ein Foto eines abgerissenen SMD-Elkos auf dem Mainboard seines Notebooks und fragte, ob da noch etwas zu machen sei. Wir empfahlen ihm, sich bei einem Elektronik-Distributor zunächst einen neuen Kondensator zu besorgen und damit beim nächsten Mal wiederzukommen. Dann können wir diesen anstelle des alten einlöten.

Ein Unold Wasserkocher blieb kalt und wurde daher zu uns gebracht. Nach einer eingehenden Prüfung von Zuleitung, Verdrahtung, Schalter und Heizelement konnten wir nur noch den Defekt des Heizers feststellen - ein irreparabler Schaden, mit dem leider das gesamte Gerät auf den Schrott wandern muss.

Deutlich einfacher war dagegen der Fall einer Bosch Kaffeemaschine, an der das Betriebslämpchen nicht leuchtete und die daher vermeintlich für defekt gehalten wurde. Wie sich bei einem Test herausstellte, war lediglich die Glimmlampe im Wippenschalter hinüber. Abgesehen davon funktionierte das Gerät aber tadellos. Ein neuer Schalter wird besorgt und beim nächsten Mal eingebaut.

Beim heutigen RepairCafé konnten zwei Reparaturen erfolgreich abgeschlossen und dadurch knapp 2 Kilogramm Schrott vermieden werden.