Besuch beim RepairCafé Prien am 19. September 2020

Eine Woche Urlaub am Chiemsee sollte dieses Jahr meine Jahreserholung werden und es hat mir sehr gut da gefallen. Die Krönung war dabei, dass es möglich war, das RepairCafé in Prien zu besuchen, mich mit den Menschen da auszutauschen und ich habe sogar bei der Reparatur mitgeholfen.

In einer Info-Broschüre über Veranstaltungen der Stadt Prien fand ich den Hinweis, dass hier auch ein RepairCafé stattfindet. Der Urlaub war relativ kurzfristig geplant, da hatte ich im Vorfeld vergessen danach zu schauen. Leider war der Termin einen Tag vor meiner Anreise. Trotzdem schaute ich auf die Webseite und freute mich sehr, dass der Termin um eine Woche verschoben wurde. Damit lag er am Tag vor meiner Abreise – nice!

Ich schickte am Samstag Vormittag noch eine E-Mail, ob ich einfach so vorbeikommen könnte, und wurde von Georg – einem der Organisatoren – freundlich eingeladen. Vor Ort wurde ich ebenso freundlich empfangen und konnte mich umschauen. Im evangelischen Gemeindezentrum ist sehr viel Platz und die Arbeitsplätze verteilen sich gut mit großem Abstand. Ich tauschte mich kurz mit Georg aus, der schon mit einer Reparatur beschäftigt war, als jemand in den Raum rief: „Kann jemand bei der Reparatur eines Toasters helfen?“ Nach kurzem Zögern meldete ich mich und nun war ich „mitten drin, statt nur dabei“. Ich teilte mir mit Georg seinen großen Arbeitstisch und sein umfangreiches Werkzeugsortiment.

Der Toaster war ein Siemens Toaster Porsche Design TT911P2 bei dem sich die Abdeckklappe des Toasterschlitzes nicht mehr schließen ließ. Ein schickes Teil, das aber wegen seines futuristischen Designs schlecht zu reparieren ist. Es waren keinerlei Schrauben zu sehen. Nach einiger Zeit und vorsichtigem Biegen und Ziehen, war klar, dass die Plastik-Seitenteile beherzt abgezogen werden müssen. Das klappte und so nahmen wir ihn weiter auseinander. Auf der Webseite des Herstellers waren sogar (sehr preiswert) Ersatzteile zu finden, die die Besucherin bestellen wird und dann beim nächsten Termin eingebaut werden können. „Klasse, Fall gelöst“ dachte ich, aber die Besucherin wollte den Toaster bis dahin weiter nutzen, also musste er wieder zusammengebaut werden. Das war um einiges aufwändiger. Alle Details erspare ich euch an der Stelle, nur soviel: Nach dem ersten Zusammenbauen hielt der Toasterschlitten nicht mehr unten. Was jetzt? Ist noch etwas kaputt gegangen? Elektronikschaden? Nach einer Weile Suchen fand sich ein Sonnenblumenkern, der in den Elektromagneten gefallen war, sodass der Anker nicht mehr vollständig eintauchen und festhalten konnte. Puh, das war einfach. Nach dem zweiten Zusammenbauen und insgesamt 2,5 h Arbeit funktionierte das Gerät wieder.

Ich hatte gar nicht bemerkt, wie die Zeit verging und so waren alle schon beim Aufräumen. Ich sprach noch etwas mit einem jungen Helfer, mit Georg und Josef über ihre Erfahrungen und unsere Arbeitsweisen in Dresden. Leider war - wie immer, wenn es viel zu tun gibt - zu wenig Zeit, um sich umfassend auszutauschen, aber der Besuch war für mich sehr interessant und inspirierend.

Ich danke Georg und allen anderen, dass sich mich so freundlich empfangen haben und lade sie ein, gern auch mal bei unserem RepairCafé vorbeizuschauen, falls sie in der Nähe von Dresden sind.

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  • Zuletzt geändert: 2020/11/04 20:36
  • von erik