RepairCafé am 12. August 2021 in Freital
Heute waren wir wieder in Freital zu Gast und hatten gut zu tun.
Ein Gast kam mit einem selbst zusammengestellten PC zu uns und wollte 2 kleine Probleme lösen. Unter dem Betriebssystem „Ubuntu Linux 20.04 LTS“ funktionierte der WLAN-USB-Stick „Realtek RTL 8812BU“ nicht, weil kein Treiber vorhanden war. Die mitgelieferte CD war auch keine große Hilfe, weil dem Besitzer nicht klar war, welchen der 3 darauf enthaltenen Treiber verwenden sollte (die Bezeichnungen passten nicht zum Typ des Sticks!). Wir suchten gemeinsam im Internet und fanden eine Anleitung, wie man einen Treiber aus dem Internet laden, für den PC übersetzen und installieren kann. Da hat zwar geklappt, der Stick wurde erkannt, umliegende WLAN-Netze angezeigt, aber eine Verbindung wollte nicht klappen. Wie haben die Fehlermeldung und Informationen an den Bereitsteller der Software gemeldet und warten nun auf Antwort.
Das andere Problem war ebenfalls knifflig. Es ging um ein Navigationsgerät von Garmin mit einem speziellen "Branding" für die Automarke „Śkoda“. Das Gerät wurde nicht mehr erkannt, wenn man es an den PC ansteckte, weder unter Linux, noch unter Windows. Die USB-Stecker und -buchsen sahen gut aus, aber ein Kontaktproblem konnten wir nicht ausschließen. Ein Ersatzkabel war auch nicht vorhanden, was wir hätten probieren können. Das wollen wir beim nächsten Mal nachholen. Vielleicht hat der Hersteller auch ein besonderes USB-Protokoll, was nur von der Herstellersoftware bedient wird, aber das Gerät ist lt. Hersteller-Webseite nicht mehr unterstützt und auch keine Software mehr zu finden.
Zwei Föne „Braun Typ 4588“ und „Serverin cool 1200 Typ 6250-040“ verweigerten immer nach kurzer Betriebszeit ihren Dienst für eine gewisse Zeit. Vor außen war schon zu sehen, dass nach 10 Jahren intensiver Nutzung sich im Inneren einiges an Staub und Flusen angesammelt hatte, die den Luftstrom behinderten. Dadurch überhitzen die Geräte sehr schnell und der eingebaute Thermoschalter schaltete sie zur Sicherheit wieder aus. Nach Abkühlung ging des dann wieder. Nach dem Zerlegen stand erstmal eine gründliche Reinigung an. Danach konnten beide „Luftkanonen“ wieder ordentlich durchatmen und sehr gut für Wind sorgen. Sie wurden nicht mehr heiß und schalteten sich auch nicht ab.
Die Akku-Heckenschere „Grizzly ASG 12“ verströmte einen brenzlichen Geruch beim Laden der Akkus. Wir rochen es auch und konnten ein defektes Steckernetzteil feststellen. Der Eingebaute Transformator hatte offenbar einen Windungsschluss und schmorte vor sich hin. Das war leider nicht zu reparieren. Wir haben der Besucherin gezeigt, wo sie ein Ersatzteil bekommen kann. Sie wird es bestellen und dann ist das Gerät wieder OK.
Ein Smartphone „Samsung Galaxy S5 mini“ war heruntergefallen und verhielt sich seit dem komisch. Beim Einschalten startete es zwar, aber das Display ging nicht an. Wenn man gezielt auf eine bestimmte Stelle klopfte, schaltete das Display ein, aber manchmal auch einfach wieder aus. Wir schauten uns das Display genau an, konnten aber keinen Riss feststellen. Wir zerlegten das Gerät komplett, auf der Suche nach einem losen Stecker, aber fanden nichts auffälliges. Nach dem Zusammenbauen funktionierte das Gerät wieder problemlos. Hatten wir vielleicht doch einen nicht mehr ganz fest sitzenden Stecker jetzt wieder richtig befestigt? Der Besitzer wird es weiter beobachten und wiederkommen, falls der Fehler wieder auftritt.
Keine Funktion mehr zeigte leider der BluyRay-Player „Panasonic SA-BTT770“. Nach dem zerlegen konnten wir Brandspuren am Gehäuseboden und der Unterseite der Netzteil-Leiterplatte finden. Ein SMD-Widerstand war durchgebrannt. Offenbar ist das ein bekanntes Problem, das hier sehr gut beschrieben wird. Der Besucher wird beim nächsten RepairCafé wieder kommen und wir versuchen das Problem dann zu beheben.
Ein 35 Jahre altes Einsteckschloss für eine Zimmertür ließ nur noch traurig die Klinke hängen. Die Besitzerin hatte schon eine heraus stehende Feder bemerkt, ihr gelang es aber nicht diese wieder einzuhängen. Daher fragte sie uns um Hilfe. Wir schauten uns der mechanische Teil an und stellten fest, dass die Halterung der Feder gebrochen war. Das war leider nicht zu reparieren.
Der Entsafter „Quigg ES 800.10“ lief nur noch unregelmäßig, der Motor hatte Aussetzer und rauchte auch etwas. Wir zerlegten das Gerät und untersuchten den Motor. Dieser hatte ein massives Problem, einige Ankerwicklungen hatten keinen Durchgang mehr, sie waren wahrscheinlich durchgebrannt. Zu reparieren wäre das nur mit einem Austauschmotor. Der Besitzer wollte aber keine weiteren Bemühungen in das Gerät stecken und so wird es leider seinen letzten Weg in den Elektroschrott antreten.
Eine Solar-Gartenlampe unbekannten Herstellers zeigte auch nach Erneuern des Akkus keine Funktion mehr. Wir öffneten das Gehäuse und mussten feststellen, dass die angegebene Schutzart „IP44“ wohl nicht ganz der Wahrheit entsprach. Die Elektronik im Inneren war stark korrodiert und Bauteile defekt. Das lässt sich mit vertretbarem Aufwand nicht reparieren, also leider Schrott.
Ein Besucher wollte das seit vielen Jahren verstummte Mittelwellen-Radio „Kleinstsuper 64/58GW (Sonra Bobby)“ wieder zum Spielen bringen. Bei diesem Radio handelt es sich um einen Allstromgerät aus den 50-er Jahren, der mit Vorsicht zu genießen ist. Da hier kein Netztransformator verbaut ist, kann je nach Netzsteckerstellung am Chassis 230 Volt (Phase) anliegen! Wir klingelten den Strompfad im stromlosen Zustand durch und stellten einen defekten Netzschalter fest. Dieser wurde auf Wunsch des Gasts überbrückt, er will das Gerät ohnehin an einer schaltbaren Steckdose betreiben. Es ist bei alten Elektrogeräten immer eine gute Idee, sie bei Nichtbetrieb vollständig vom Stromnetz zu trennen. Das Radio ging wieder, d. h. es rauschte und spiele schwach ein paar ausländische Sender ab. Am Abend kann man vielleicht noch etwas auf Mittelwelle empfangen.
Heute konnten wir 4 kg Müll vermeiden.
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