RepairCafé am 12. Januar 2017 in Freital
Heute öffneten wir zum erstem Mal im neuen Jahr unser RepairCafé in Freital und hatten gleich von Anfang an regen Zuspruch. Offenbar hat der Eintrag im Abfallkalender und ein Hinweis im Amtsblatt für mehr Gäste gesorgt.
Wir hatten viel zu tun. Glücklicherweise waren auch mehr Reparaturhelfer als sonst da, deshalb kam es nur zu kurzen Wartezeiten. Wir freuten uns sehr über die vielen interessanten Reparaturen und Gespräche, die wir hatten.
Ein Schwibbogen wurde vorgestellt, bei dem die Lämpchen nicht mehr leuchteten. Der Besitzer hatte schon einige ausgetauscht, allerdings ist es ohne Messgerät schwierig, die defekten Lämpchen zu finden. Wir konnten vier defekte Lämpchen lokalisieren, aber mit den drei mitgebrachten Ersatzlampen konnten wir den Bogen nicht wieder zum Leuchten bringen. Wenn die vierte noch ersetzt wird, kann der Bogen seinen Besitzer wieder erfreuen.
Eine elektronische Funkklingel ärgerte ihre Besitzer in letzter Zeit damit, dass sie auslöste, ohne dass jemand am Gartentor geklingelt hat. Ein Austauschgerät zeigte das Verhalten nicht. Leider konnten wir die Elektronik nur in Augenschein nehmen und keinen Fehler finden, da uns die Schaltungsunterlagen und entsprechende Messtechnik fehlten. Erklärbar ist das Phänomen mit Störeinwirkungen durch andere Funkfernbedienungen für Auto oder Garage, aber reparieren konnten wir da leider nichts.
Das Kofferradio einer Besucherin funktionierte nicht mehr. Wir stellten einen defekten Umschalter zwischen Netz- und Batteriebetrieb fest. Da sie das Gerät ohnehin nur am Netz betreibt, bauten wir den Schalter aus. Weiterhin konnten wir einen kratzenden Lautstärkeregler mit etwas Kontaktspray besänftigen.
Ein Haartrockner war offenbar etwas altersschwach geworden, der Motor drehte zu langsam. Wir haben das Gerät zerlegt, gereinigt und die Gleitlager des Motors geschmiert. Nun pustet der Föhn wieder wie in jungen Jahren.
Eine Kaffeemaschine hatte ihren Dienst komplett eingestellt. Wir konnten eine defekte Thermosicherung finden und haben diese gewechselt. Danach heizte sie wieder ordentlich und ließ das Wasser schön durchblubbern.
Bei einem Ladegerät für Autobatterien hatte sich der Defekt schon durch eine wackelige Funktion angekündigt. Nun ging gar nichts mehr. Wir untersuchten das Gerät und sahen eine stark korrodierte Sicherungshalterung. Nachdem diese gereinigt war, lieferte das Gerät wieder Spannung und konnte auch mitgebrachte KfZ-Lampen zum Leuchten bringen.
Der Besitzer eines Standmixers kam vorbei, weil das Gerät nur noch auf höchster Stufe arbeitete. Das Zerlegen gestaltete sich etwas schwierig, aber wir schafften es, das Teil zerstörungsarm zu öffnen. Auf dem Schalter konnten wir einen Klecks Lötzinn finden, der die Anschlüsse überbrückte. Offenbar wurde bei der Herstellung unsauber gearbeitet und nach einiger Betriebszeit sorgte der bis dahin nur anhaftende Klecks für elektrische Leitung. Wir entfernten die ungewollte Brücke und das Gerät lief wieder in unterschiedlichen Geschwindigkeitstufen. So einen Pfusch hätten wir selbst von einem Billig-Gerät aus einem Discounter nicht erwartet!
Eine Kaffeepad-Maschine wurde gebracht, weil sie nicht mehr funktionierte. Wieder einmal war es eine Herausforderung, das Ding aufzubekommen. Nachdem das geschafft war, konnten wir eine defekte Heizeinheit feststellen. Da ist leider nichts zu machen, weil Ersatzteile nicht zu bekommen sind. Das bedeutet leider das frühzeitige Aus für das Gerät nach nicht einmal einem halben Jahr! Aus unserer Erfahrung können wir nur davon abraten, Kaffeepad- und Kaffeekapsel-Maschinen zu kaufen. Diese sind sehr störanfällig, oft schlecht verarbeitet und kaum zu reparieren. Bitte kauft euch lieber eine gute Filterkaffeemaschine.
Ein Mensch hat uns besucht, um sich Rat für die Eigenreparatur seiner Kaffeemaschine einzuholen. Wir gaben ihm ein paar Tipps und unsere Erfahrungen weiter. Er wird es zu Hause versuchen.
Auch wenn man allgemein nicht viel von „heißer Luft“ hält (weder im Sommer, noch, wenn das Gesprächsinhalt ist), sollte ein Föhn viel davon abgeben. Ein Exemplar aus DDR-Zeiten wurde gebracht, weil er nur noch kalt blies. Nach dem Öffnen, was auch hier etwas knifflig war, sahen wir, dass die Heizwendel an der Klemmbefestigung abgebrochen war. Wir konnten sie aber wieder neu befestigen und so bläst das Gerät wieder ordentlich und heiß.
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