RepairCafé am 15. November 2023 in der Harthaer Str.
Trotz unserer verkürzten „Öffnungszeit“ (nur von 18-20 Uhr) hatten wir viele Anmeldungen und mussten entsprechend „Überstunden machen“.
Los ging es mit einem Flachbildfernseher „Philips 55PUS6754/12“, bei dem immer kurz nach Einschalten ein Bild kam, aber gleich danach wurde die Anzeige wieder schwarz. Mit viel Licht konnte man auf dem Bildschirm das Bild noch in Umrissen erkennen. Hier lag offenbar ein Defekt der Hintergrundbeleuchtung vor. Und so war es dann auch. Nach dem Öffnen des Geräte fanden wir drei der fünf (!) LED-Streifen nicht leuchtend vor und das bei einem gerade einmal drei (!) Jahre jungen Fernseher. Eine Schande! Wir werden neue Streifen bestellen und beim nächsten Mal einbauen.
Das Smartphone „Samsung J3 217 SMJ330FN“ bekam nach dem erfolglosen Termin im Emmers heute sein richtiges Display eingesetzt. Wir waren gut vorbereitet und es gab keine Probleme. Wir entfernten die Reste des alten Klebers und bauten das neue Display mit einem neuen Klebe-Frame ein.
Bei den drahtlosen Ohrhörern „Soundpeats“ funktionierte ein Hörer nicht mehr. Er wurde in letzter zeit nicht mehr geladen und nun war der Akku leer. Ein Kontaktproblem in der Ladeschale konnten wir durch Tests ausschließen, also ging es daran, den kleinen Ohrhörer „aufzufriemeln“. Das gelang auch ohne nennenswerten Schaden, weil er nicht sehr verklebt war. Im Inneren hatte sich von der Leiterplatte ein aufgelöteter Akkuladekontakt gelöst und durch Feuchtigkeit kam es zur Korrosion. Der Akku war durch eine längere Liegezeit sogar liefentladen. Wir haben mit einer externen Ladespannung den Akku „geweckt“ und den Ladekontakt wieder angelötet. Dann funktionierte der Ohrhörer wieder.
Das Induktionskochfeld „AEG HKA 6325IND 4 Platten“ ging nicht mehr an, es startete immer mit Fehlercode „E9“. Die Diagnose ergab: die Betriebsspannungen waren alle OK, der Leistungskreis war OK, genauso die Temperatursensoren. Offenbar senden die Kochfelder Daten über einen Ein-Draht-Bus an den Hauptcontroller. Der Datenbus war auch aktiv an allen Komponenten (Kochfeldern) und am Hauptprozessor. Ohne Dokumentationen zum Gerät ist die weitere Fehlersuche im Rahmen des RepairCafés nicht möglich. Der Gast versucht sie zu besorgen.
Bei einer LED-Küchenlampe war der Trafo kaputt gegangen und der Gast hatte schon einen neuen eingebaut. Allerdings fehlte am neuen der passende Steckverbinder zur LED-Leiterplatte. Wir entfernten die Buchse auf der Leiterplatte und löteten das Trafo-Kabel direkt auf der LED-Leiterplatte an. Das war nicht ganz so einfach, weil die Leiterplatte gleichzeitig mit einer massiven Metallplatte als Kühlfläche für die LEDs versehen war und uns die Hitze des Lötkolbens „raubte“. Mit zusätzlicher Hitze aus der Heißluftpistole konnten wir das Lötzinn aber dann zum Schmelzen bekommen und die Anschlüsse gut verlöten.
Um den Titel des Veterans dieser Veranstaltung kämpften die beiden letzten Geräte, beide um die 50 Jahre alt: an einem Diaprojektor „VEB Bildwerfer Leipzig, malicolor SL“ funktionierte die manuelle Scharfstellung des Objektivs nicht mehr. Immer wieder hing das Objektiv fest und musste mit der Hand, statt mittels Einstellrädchen, verschoben werden. das war unschön. Wir stellten im Inneren eine Gummiandruckrolle fest, die die Drehbewegung am Einstellrad in eine Verschiebung des Objektivs übertragen sollte. Der Gummi war aufgrund des Alters und der Wärme der Lampe nicht mehr elastisch und hatte auch einige Riefen, die zur Blockade führten. Da so ein Teil nicht mehr zu bekommen war, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Wir ersetzten den Gummibelag der Andruckrolle durch zwei Lagen dicken Klebe-Schrumpfschlauchs, was auch gut funktionierte. Das Objektiv konnte wieder mit dem Rädchen eingestellt werden.
Ähnlich alt war das Handrührgerät „RG 28“, das zwar funktionierte, aber im Betrieb ratterte. Von außen konnte man sehen, dass die Rührstäbe nicht mittig in den Löchern im Gehäuse saßen, sondern an der Seite anschlugen. Nach dem öffnen des Geräts fanden wir die Ursache: Ein Motorlagergummi war nicht an seinem Platz und aufgrund seiner Verformung klemmte er schon lange Zeit an einer falschen Stelle. Außerdem wurde die Gegenlagerplatte nur noch von einer lockeren Schraube gerade noch in Position gehalten, die anderen beiden Schrauben fanden wir im Gehäuse. Wir schraubten die Gegenlagerplatte wieder fest und sicherten die Schrauben mit Kleber. Nach einer gründlichen Reinigung des Inneren und etwas Silikonfett fürs Getriebe reinigten wir noch den Kommutator. Dann bauten wir das Gehäuse wieder zusammen und platzierten die Motorlagergummis an die richtigen Stellen. Dadurch war der Motor wieder richtig gelagert und die Rührstäbe schabten nicht mehr am Gehäuse.
Heute konnten wir 7,64 kg Müll vermeiden.