RepairCafé am 22. August 2024 in der Bürgerstraße

konzentrierte Zusammenarbeit mit dem GastDer erste Gast brachte seine Heckenschere „Bosch AHS 48“ mit. „Lässt sich nicht mehr einschalten“, sagte er. Wir stellten fest, dass die Befestigungsnase im Seilzug des Sicherungsschalters abgebrochen war. Die Funktion konnte durch ein gebohrtes Loch und einen Kabelbinder wieder hergestellt werden.

Bei einem Plattenspieler „Unitra Fonica“, er hatte schon über 35 Jahre hinter sich, vermutete der Gast, dass die Potentiometer kratzen. Wir untersuchten die Potentiometer zunächst mit dem Signal von der mitgebrachten Märchenplatte aus alten Zeiten und konnten tatsächlich ein kratzendes Geräusch feststellen. Es schien jedoch nicht von den Potentiometern zu kommen. Wir erweiterten die Fehlersuche, indem wir über den Diodeneingang ein Sinussignal einspeisten und stellten kein Kratzen fest. Nach weiterer intensiver Suche fanden wir oxidierte Silberfederkontakte an der Tonabnehmeraufnahme. Außerdem war der Andruck an die dort vorhandenen Silberkontakte mechanisch nicht mehr ausreichend. Wir haben die Kontakte korrigiert und gereinigt und den Andruck an diese durch eine Zwischenlage aus Plaste erhöht. Somit war der Kontakt und damit der Signalweg wieder sicher und das Problem beseitigt. Sicherheitshalber gaben wir noch etwas Kontaktspray auf die Potentiometer, da diese auch schon einige Jahre in Betrieb waren.

Eine 20 Jahre alte Haarschneidemaschine „Philips QC5099“ lief nicht richtig. Nach der Demontage wurde festgestellt, dass der NiCd-Akku tiefentladen war. Da der Gast das Gerät sowieso nur mit dem Netzteil betreiben wollte, wurde der Akku ausgebaut. Weiterhin war der Exzenter zu locker auf der Motorwelle befestigt, und damit die Kraftübertragung nicht vollständig gewährleistet. Dieser wurde zusätzlich mit Epoxidharz befestigt. Das Gerät sollte nach Aushärtung (ca. 24h) wieder richtig funktionieren.

Als Nächstes sollten wir einige AA- / AAA-Akkus testen. Nach dem Testen der NiMH-Akkus konnte festgestellt werden, dass alle tiefentladen waren. Sie gehören in das Batterie-Recycling.

Der nächste Gast legte einen Akku vom Rasenmäher „Güde 330/24-3.0L“ vor, mit dem Hinweis „der Akku lässt sich nicht mehr laden“. Beim Anschluss an das Ladegerät wurde sofort „voll“ angezeigt. Mit dem Gast haben wir folgende Diagnose gestellt: Das Batteriemanagementsystem war nur zur Ladefreigabe und Füllstandsanzeige verbaut. Keine Einzelzellüberwachung/Balancing oder Überwachung des Betriebsstromes. Als Folge des natürlichen Zelldrift wurde im Betrieb das letzte Zellpaar umgepolt und stand bei -0,5 V. Damit ist ein Betrieb nicht mehr möglich. Auf Grund des Alters und der technischen Rahmenbedingungen haben wir dem Gast zum Ersatz gegen einen Akku späterer Bauart geraten.

das Schlachtfeld eines völlig zerlegten BeamersDas aufwendigste Objekt des Abends war ein Beamer „Epson EH-TW6700“. Er ließ sich nicht mehr einschalten. Der Beamer wurde auseinandergenommen und das Netzteil freigelegt. Was sehr viel Zeit kostete. Damit war die uns zur Verfügung stehende Zeit für diesen Tag auch schon um. Umfangreiche weitere Tests finden dann beim nächsten Mal statt.

Eine Dame brachte uns ihre Mikrowelle „exquisit Modell ED 8323.3S“. Die oberen Heizstäbe waren ohne Funktion. Wir haben die Abdeckung entfernt und die Heizstäbe mit einem Multimeter gemessen. Einer der beiden hat keinen Durchgang und beim Ausbauen ist der Glaskörper gebrochen. Die Besitzerin möchte zwei neue Heizstäbe besorgen und zum Einbauen nochmal vorbeikommen.

Am Ende brachte ein Gast sein BluRay-DISC/DVD-Home-Theatre-System „Sony BDV-N9200W“ vorbei. Beim Einlesen von CD und DVD wurde „no Disk“ angezeigt. Wir haben die Laserlinse und die mitgebrachten Discs gereinigt, danach funktioniert alles wieder.

Die Körperwaage desselben Gastes „Westkauf GmbH Mod.BFW 228“ zeigte keine Funktion mehr. Wir fanden heraus, dass das Gerät bereits unsachgemäß geöffnet und nicht richtig wieder zusammengebaut wurde. Ein Kontakt war abgerissen, die Drucksensoren aus der Halterung gesprungen, Schrauben fehlten und die Lötstellen sahen auch nicht gut aus. Wir korrigierten alles, was machbar war. Danach funktionierte zwar die Anzeige wieder. Aber leider wurde immer noch kein Gewicht angezeigt. Da alle Verbindungen nun OK waren, wird ein Fehler auf einem der vergossenen Schaltkreise vermutet. Da konnten wir bedauerlicherweise nichts mehr machen.

Mit unserem heutigen Einsatz konnten wir 35 kg Elektroschrott vermeiden.

- René

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  • Zuletzt geändert: 2024/10/13 17:04
  • von erik