RepairCafé am 23. August 2018 in der Rosenbergstr.
Mit acht Gästen herrschte beim heutigen RepairCafé in Gruna nicht minder viel Andrang als sonst. Die vier Reparaturhelfer im Sofa9 hatten jedenfalls alle Hände voll zu tun, sodass im Tatendrang neben Schrauben, Messen, Löten und Testen doch so manches Kuchenstück liegen blieb und der ein oder andere Kaffee kalt wurde. Eine Besucherin überraschte uns mit einem selbstgebackenen Kuchen, der sehr lecker geschmeckt hat. Vielen Dank an dieser Stelle!
Unser erster Gast, der Besitzer eines Acer „Aspire E15“, klagte über keinen Defekt, sondern bat lediglich um technische Unterstützung beim Einrichten und Wieder-Flott-Machen seines Notebooks. Wir nahmen gemeinsam verschiedene Optimierungen und Anpassungen an den Betriebssystemeinstellungen vor und erläuterten ihm dabei die Änderungen im Einzelnen.
Etwas länger dauerte es bei einem Russell Hobbs „Essentials (Typ 17956-56)“ Standmixer, der keine Regung mehr tat. Die Sicherheits-Schlitzschrauben hinderten uns kaum an der Zerlegung des Gerätes; dagegen kostete es doch einige Zeit, um herauszufinden, dass sich der Wellenaufsatz abschrauben und erst danach das Gehäuseoberteil abnehmen lässt (Linksgewinde!). Der anschließende Funktionstest verlief positiv, weshalb wir das Gerät wieder zusammenbauten, was sich als nicht weniger friemelig erwies. Als der Mixer nun aber wieder streikte, fiel uns auf, dass lediglich der Bedienknopf gebrochen war und den Drehschalter überhaupt nicht betätigte. Bis zum nächsten Termin wird nun versucht, den Knopf zu reparieren oder ein Ersatzteil aufzutreiben.
Für den CD-Player des nächsten Gastes, der keine CDs mehr abspielen wollte, konnten wir wenig tun. Nachdem eine Reinigung der Laseroptik mit Druckluft und Isopropanol nicht half, zerlegten wir das Gerät und stellten fest, dass der Spindelmotor stillstand und die CD sich gar nicht drehte. In der Ansteuerelektronik fand sich kein Fehler; auch waren keine verdächtigen Elektrolytkondensatoren auszumachen, die wir hätten tauschen können. Das Gerät ist somit wohl ein Fall für den Schrott.
Bei seinem ebenso mitgebrachten Kassettenrekorder hofften wir dagegen auf leichteres Spiel. Dieser tat sich schwer damit, Musikkassetten wiederzugeben. Grund hierfür war offenbar ein verschlissenes Teil innerhalb der Mechanik, das dazu führte, dass diese nur sehr schwergängig läuft und schleift. Ohne passendes Ersatzteil für das Kassettenlaufwerk ist dies aber kaum zu beheben und folglich der gesamte Rekorder nicht mehr zu gebrauchen.
Eine ältere Dame brachte ihr SONY „CFD-S01“ CD-Kompaktradio, das jedes Mal nach dem Einschalten sofort wieder ausging. Die Spannungsversorgung schien in Ordnung, da das Problem selbst mit externer Speisung auftrat. Auch das Abklemmen verschiedener Schaltungsteile änderte nichts am Fehlerbild. Genauso wenig wie der Tausch eines Pufferkondensators am Eingang. Da der Steuerschaltkreis gleichfalls zu funktionieren schien und die Fehlersuche ohne Schaltplan kaum Erfolg versprach, vertagten wir diese Reparatur auf das kommende Mal und versuchen bis dahin, entsprechende Serviceunterlagen für das Gerät aufzutreiben, mit denen wir das Radio zielgerichteter untersuchen können.
Lediglich das passende Werkzeug benötigte der Besitzer eines ASUS „Zenbook Prime UX31A“, das sich nicht mehr starten ließ. Dass keine Reaktion auf die Betätigung des Power-Knopfes erfolgte, hing seinen Recherche zufolge mit einem unzuverlässigen Kontakt am Tastatur-Steckverbinder zusammen, über den dieser mit dem Mainboard verbunden war. Der Gast legte den Steckverbinder frei, lötete dessen Kontaktstellen nach, steckte das FFC-Kabel wieder ein und sicherte es mit einem Stück Klebeband gegen Herausrutschen. Seine Mühe wurde schließlich belohnt, als das Ultrabook bei einem anschließenden Test wieder problemlos startete.
Die Symptome, die ein Langschlitz-Toaster der Siemens „Executive Edition“, Modell TT60101, zeigte, deuteten auf einen grundlegenden Funktionsausfall hin: er blieb kalt, die Betriebslampe dunkel und auch der Magnetmechanismus hielt nicht unten. Die Hoffnung auf einen bloßen Kabelbruch war schnell verflogen, denn Netzkabel und Verdrahtung waren in Ordnung. Ein paar Widerstandsmessungen später offenbarte sich dann aber die Ursache: der Heizdraht einer Seite war durchgebrannt - Diagnose: Burn-Out! Damit war hier leider nichts zu machen. Ein Ersatzteil bekäme man wohl nur aus einem baugleichen Gerät oder direkt vom Hersteller. Der Gast versucht es nun - auf gut Glück - beim Hersteller. Wir drücken die Daumen.
In einen Dornröschenschlaf gefallen war offenbar ein „Tolino Shine“ E-Book-Reader - er ließ sich partout nicht mehr aus dem Ruhezustand wecken und zeigte nur „Tolino schläft“ auf seinem ePaper-Display. Ein 'Wachküssen' über ein System-Reset, wie es von einigen Anleitungen im Internet beschrieben wird, brachte selbst nach mehrmaligen Versuchen nicht den gewünschten Erfolg. Wir sahen uns noch den Akku an, doch der war ok und wurde geladen. Da auch sonst kein Fehler zu finden war, konnten wir dieser Geschichte leider zu keinem 'Happy End' verhelfen.
Mit den zwei erfolgreichen Reparaturen wurden diesmal 4.3 Kilogramm Schrott vermieden.
Diskussion
https://www.manualslib.com/manual/1242307/Sony-Cfd-S01.html
oder unter
https://servicemanuals.us/sony/audio/cfd-s01.html