RepairCafé am 28. November 2019 in der Rosenbergstr.
Heute waren wir mal wieder im Grunaer Streetworkbüro Sofa9 zu Gast. Mit dabei war diesmal auch ein neuer Reparaturhelfer, der gleich von Anfang an tatkräftig mitgemacht hat.
Wir begannen mit einem Grundig „Yacht Boy 205“ Weltempfänger, der sich nach längerer Nichtbenutzung nicht mehr einschalten ließ. Wir nahmen ihn auseinander und suchten lange nach einem möglichen Fehler wie z.B. mangelhafte Kontaktstellen oder abgerissene Kabelverbindungen. Finden konnten wir allerdings nichts und so bauten wir das Radio schließlich wieder zusammen. Hinterher ging es dann aber plötzlich wieder. Woran es am Ende genau lag, können wir nicht sagen.
Eine Besucherin bat uns um Rat, wie sie die Türdichtung ihres „H 130“ DDR-Haushaltskühlschranks von DKK Scharfenstein erneuern kann. Wir verwiesen sie auf eine im Internet erhältliche Universaldichtung und berieten sie hinsichtlich wichtiger Einbaumaße, anhand derer sie nun beim Lieferanten anfragen und bestellen möchte. Für den Austausch will sie dann ggf. wiederkommen.
Im Falle des Soundmaster „KTD51002“ Küchen-Multimediacenters vom Monatsanfang wurden heute weitere Elektrolytkondensatoren getauscht. Ein paar Bauteile sind allerdings immer noch offen, sodass es beim nächsten Mal weitergeht.
Unsere nächste Besucherin hatte die „Trumatic E 2800“ Standheizung von Truma Gerätetechnik aus ihrem Wohnwagen ausgebaut und mitgebracht. An dem schweren Teil war offenbar das Magnetventil verharzt und schaltete nicht mehr. Zusammen versuchten wir, das Ventil nach einer Anleitung aus dem Internet durch Erwärmung mit Heißluft und gleichzeitiges Bestromen wieder gängig zu machen. Das Prozedere blieb aber leider ohne Erfolg. Da das Ventil selbst sehr kompakt gebaut war und sich nicht zerlegen ließ, wendet sich die Besitzerin nun für ein Ersatzventil an den Hersteller.
Mit einer elektronischen AEG Olympia/Carrera „Word Processor II“ Schreibmaschine erschien ein älterer Herr bei uns. Auf dem Gerät pflege er normalerweise, seine Briefe zu verfassen. Seit Kurzem aber war die Anzeige fast schwarz und die Ausschriften darauf waren kaum noch lesbar. Da zunächst keine Möglichkeit der Kontrasteinstellung zu finden war und er auch keine Anleitung dabeihatte, sahen wir uns die Elektronik im Inneren einmal näher an. Wir kontrollierten die verschiedenen Versorgungsspannungen und tauschten auch einige Elektrolytkondensatoren mit verdächtigem ESR-Wert auf der Displayplatine aus - alles jedoch ohne Erfolg. Nach längerer Fehlersuche fanden wir dann letztlich doch ein unbeschriftetes Potentiometer, mit dem man den Kontrast des Displays einstellen konnte. Offenbar hatten wir das zuvor ganz übersehen.
Der Motor im Omega „Contur“ Handstaubsauger eines anderen Besuchers lief nicht mehr rund und sorgte so für laute Geräusche und Vibrationen. Er reinigte das Gerät sehr gründlich und baute es, da wir keinen Fehler finden konnten, wieder zusammen. Das Problem bestand danach aber weiterhin. Wir sahen uns den Motor noch einmal genauer an und vermuten, dass ein Lagerschaden wahrscheinlich für den unrunden Lauf verantwortlich ist. Reparieren konnten wir das allerdings nicht. Sofern der Besitzer keinen neuen Motor auftreiben kann, ist das Gerät wohl ein Fall für den Schrott.
Beim kräftigeren Zuschlagen der Tür ihres Panasonic „NN-T220MB“ Mikrowellenherdes war anscheinend die Türverriegelung kaputtgegangen, berichtete unser nächster Gast. Die Mechanik schien ziemlich ausgeleiert - so sehr, dass die Tür nicht mehr schloss. Durch den Stoß war die Führung der Verriegelung innerhalb der Tür weggebrochen und eine Feder im Schließmechanismus ausgehakt. Ersatzteile? Fehlanzeige! Eine sichere Reparatur war hier leider nicht möglich, weshalb wir sie damit an eine Fachwerkstatt verwiesen.
Als zweites hatte sie noch ihren Epson „XP-325“ Tintenstrahldrucker mitgebracht. In dessen Papiereinzug war im Betrieb zuvor mal ein Radiergummi hineingefallen und hatte für einen Papierstau gesorgt. Nach Beseitigung der Blockade bestanden aber weiterhin Probleme beim Einziehen der Seiten. Wie zerlegten das Gerät und inspizierten die Transportwalzen. Dann überprüften und reinigten wir alle Schalter und Lichtschranken, die für die Einzugserkennung zuständig waren. Eine konkrete Fehlerursache entdeckten wir dabei allerdings nicht. Die Dame möchte mit dem Gerät eventuell zu einem späteren Termin nochmal wiederkommen, wenn unser Druckerspezialist wieder mit dabei ist. Vielleicht hat der ja noch eine Idee.
Zwei Geräte mit einem Gesamtgewicht von 5,8 Kilogramm konnten heute repariert und damit vor dem Wegwurf bewahrt werden
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