RepairCafé am 5. September 2019 in der Dürerstr.

Vor zwei Wochen waren wir in Gruna an der Reparatur eines Epson „AcuLaser CX17W“ Laser-Multifunktionsdruckers mit defektem Papiertransportmechanismus gescheitert, da sich das Gerät nur sehr schwer zerlegen ließ. Heute, da unser Drucker-Spezialist wieder zugegen war, konnten wir hier jedoch einen neuen Anlauf wagen. Nach dem Auseinanderbauen zeigte sich, dass am Kunstsstoffteil des Wellenlagers eine Nase für die Fixierung abgebrochen und die Anpressfeder ins Gehäuse gefallen war. Mit etwas Geschick setzten wir das Wellenlager und die Feder neu ein und richteten so die Transportwalze wieder gerade aus.

Eine Bügelstation ohne Bügeleisen wurde wegen einer beschädigten Isolierung am Zuleitungskabel zu uns gebracht. Zum Austausch fand sich zwar eine geeignete Textilleitung in unserem Fundus, allerdings konnten wir sie nicht passend konfektionieren, da keine 4.8mm-Flachstecker vorrätig waren. Diese werden jedoch bis zum nächsten Mal besorgt, dann kann es hier weitergehen.

Eine andere Dame erschien mit zwei DDR-Heizkissen, deren Stecker keine Aussparung für die Schutzkontakte aufwiesen und die daher nicht in die Steckdose passten. Die Zuleitungen wurden jeweils mit einem neuen Stecker versehen, sodass die beiden Heizkissen nun wieder für die bevorstehende kalte Jahreszeit einsatzbereit sind.

Außerdem hatte sie noch zwei „Trina“ LED-Taschenlampen dabei, die nicht mehr leuchteten. Dieser Fall war allerdings schnell aufgeklärt, denn es waren gar keine Batterien eingelegt.

Da der Tuner ihrer Technics Hi-Fi-Anlage defekt sei und ständig Knackgeräusche im Lautsprecher zu hören wären, bat uns eine andere Besucherin um Rat. Allerdings war es ihr selbst nicht möglich, das Gerät zum RepairCafé zu transportieren, weshalb sie anfragte, ob wir für die Reparatur auch zu ihr nach Hause kommen könnten. Hier mussten wir sie jedoch enttäuschen, da wir grundsätzlich keine Hausbesuche machen. Wir gaben ihr aber noch den Tipp, sich für den Transport zum RepairCafé Hilfe aus der Nachbarschaft zu suchen. Vielleicht kommt sie mit der Anlage also zu einem anderen Termin vorbei.

Wieder vorgestellt wurde das Universum „CTR-CD1067“ CD-Kassettenradio, das vor einem Monat schon Mal bei uns zu Gast war. Diesmal ging es um einen störenden Pfeifton im Audiosignal, während eine CD abgespielt wurde. Außerdem gäbe es mitunter Leseschwierigkeiten bei einigen CDs und bestimmte Titel würden nicht mehr zuverlässig erkannt. Zusammen suchten wir lange nach dem möglichen Fehler, konnten aber bis zum Schluss nur einige Elektrolytkondensatoren mit verdächtigen ESR-Werten auf der CD-Platine ausmachen. Der Besitzer will nun versuchen, diese auszutauschen. Wir drücken die Daumen und hoffen auf eine positive Rückmeldung.

Eine Besucherin erhielt beim Hochfahren ihres Lenovo „T400“ (Typ 6474-D88) Thinkpads ständig die Fehlermeldung „Fan Error“. Aufgrund dessen hatte sie den Lüfter daheim bereits etwas gereinigt, was allerdings ohne Erfolg blieb. Mit der Vermutung eines defekten Lüfters kam sie deshalb ins RepairCafé. Zusammen bauten wir hier zunächst die Festplatte für eine Datensicherung aus, da sie einige der darauf gespeicherten Dokumente benötigte. Den Defekt des Lüfters konnten wir dann auch bestätigen. Gemeinsam recherchierten wir im Internet noch nach einem neuen Ersatzteil. Bis zum nächsten Mal will die Besitzerin dann entscheiden, ob Lüfter und Festplatte getauscht werden sollen oder sie sich doch gleich ein neues Notebook zulegen möchte.

Im Gepäck eines anderen Besuchers war ein Gastroback „42429“ Wasserkocher, der nicht mehr heiß wurde. Zuvor war offenbar Wasser in die Basis eingedrungen und hatte die Elektronik im Bedienteil etwas in Mitleidenschaft gezogen. Wir entfernten die Kalkrückstände auf der Leiterplatte und reinigten danach alles gründlich mit Isopropanol. Außerdem wurde noch ein kaputter Mikrotaster austauscht, der keinen Kontakt mehr gab. Danach war der Wasserkocher schließlich wieder funktionsfähig.

Der Akku in einem „MS2-492“ Rasierapparat von Remington war nach etlichen Jahren defekt und der Gast bat uns um Hilfe bei der Zerlegung des Gerätes. Mit dem passenden Werkzeug öffneten wir das Gehäuse und notierten den darin verbauten Akkutyp. Für diesen wird nun ein geeigneter Ersatz bestellt und beim kommenden Mal eingebaut.

Mit zwei kaputten Kopfhörern kam eine Familie zu uns. Im Falle ihres Sennheiser „HD 205“ Bügelkopfhörers stellten wir mehrere Kabelbrüche in der Nähe des Steckers fest, die wir mittels einer Durchgangsprüfung grob lokalisieren konnten. Das Kabel wurde um 40cm eingekürzt und der Stecker neu angelötet.

Am Skull Candy „Crusher Wireless“ (Typ 10468A-S6CRW) Bluetooth-Kopfhörer der Tochter hingegen war nach einem Sturz die Kunststoffgabel einer Seite gebrochen, sodass der Lautsprecher nur lose herunterhing. Mit Zweikomponentenklebstoff unternahmen wir einen Reparaturversuch und fixierten die Bruchstelle bis zum vollständigen Aushärten mit etwas Klebeband. Sollte dies nicht stabil genug sein, müssen wir uns sonst beim nächsten Mal etwas anderes einfallen lassen.

Der Wahlschalter an ihrem Braun „FuturPro Satin Ions 2000“ (Typ 3 539) Haartrockner leide unter Kontaktproblemen und funktioniere nur sporadisch, klagte uns eine andere Besucherin. Wir zerlegten zusammen den Schiebeschalter und reinigten dessen Kontakte, die bereits stark korrodiert waren. Nach dem Zusammenbau lief das Gerät dann wieder wie zuvor. Allerdings bleibt fraglich, wie lange der Reparaturerfolg anhält - früher oder später wird hier wohl doch ein komplett neuer Schalter nötig sein.

Anschließend kümmerten wir uns dann noch um ihren zweiten Braun „Creation 1600“ (Typ 3 514) Haartrockner, der keinerlei Regung mehr tat. Über eine Durchgangsprüfung ließ sich hier ein Kabelbruch in einer Phase der Zuleitung ausmachen. Glücklicherweise war dieser nicht weit vom Knickschutz aufgetreten, sodass wir das Kabel problemlos um die schadhafte Stelle einkürzen und neu anschließen konnten.

Bei einem Telekom „Speedphone 300“ DECT-Mobilteil waren einige Tasten ohne Funktion oder gingen nur gelegentlich. Durch eine Reinigung der oxidierten Tastenkontakte auf der Platine konnten wir sie wieder zur Mitarbeit bewegen.

Alles in allem konnten wir beim heutigen Termin rund 17.9 kg Elektroschrott vermeiden.