RepairCafé am 28. Mai 2020 in der Rosenbergstr.
Auch das erste RepairCafé im „Sofa 9“ nach der Corona-Zwangspause konnte heute wieder stattfinden. Mal ehrlich, ich finde das mit den Anmeldungen zu festen Zeiten gar nicht so schlecht. Die Besucher müssen nicht Schlange stehen und wir wissen schon vorher, was auf uns zukommt.
Der erste Besucher hatte eine Spielkonsole „Nintendo Switch“ mit, bei der die USB-C-Buchse mechanisch defekt war. Eine etwas knifflige Angelegenheit, zu der wir extra 2 Heißluftlötstationen bereitgestellt hatten. Nach dem Austausch funktionierte das Gerät aber leider nicht so wie erwartet, sodass die Reparatur das nächste Mal fortgesetzt werden muss.
Ein Radio/CD-Player von Sony hatte so seine Probleme mit der Wiedergabe von CDs. Hier half eine Reinigung der Laseroptik mit Isopropanol und eine Nachjustierung am Potentiometer für den Laserstrom.
Ständig mit der Meldung „Papierstau“ und einem Quietschen beim Drucken ärgerte ein „HP Color Laserjet“ unseren nächsten Gast. Hier waren wir durch die Anmeldung gut vorbereitet und hatten die entsprechenden Einzugsrollen da. Nach dem Wechsel funktionierte das Gerät wieder.
Bei einem „No Name“-Fußpflegegerät war das Zuleitungskabel abgerissen. Es ließ sich erstaunlich leicht öffnen und das Wiederanlöten ging dann auch schnell.
Aufwendiger war das Flicken eines Kabelbruches am Knickschutz eines Laptop-Netzteiles. Ein Öffnen des Gerätes war keine Option, da das Gehäuse geklebt ist und wir aus der Erfahrung wissen, dass wir es nicht wieder richtig zu bekommen. Also haben wir den Knickschutz vorsichtig entfernt und an die freigelegten Adern das Kabel wieder angelötet. Versehen mit Isolierschlauch sollte es den mechanischen Belastungen eine Weile standhalten, bis die Besucherin ein neues Netzteil besorgt hat.
Eine 5 Jahre alte dimmbare Tischlampe reagierte gar nicht mehr. Das Leuchtmittel hatte der Besitzer schon zu Hause gewechselt, aber leider eben ohne Erfolg. Beim Überprüfen der elektronischen Bauelemente fielen uns 2 Elkos auf, die einen unendlichen ESR-Wert hatten. Nach dem Auswechseln und einem Test konnte man ein Strahlen im Gesicht des Besitzers erkennen, denn die Lampe funktionierte wieder.
Keinen Erfolg hatten wir bei einem Spielzeughund von „Fury“. Er spuckte keine Leckerlis mehr aus und leider ist das Spielzeug so gebaut, dass es sich ohne Zerstörung nicht öffnen lässt.
Ein Möbelsafe reagierte auf die Tastatureingaben nicht mehr. Hier konnten wir die Funktion durch ein Nachlöten an den Batteriepolen wiederherstellen.
Ein Elektrobesen von „Bissell“ litt an einer Verstopfung, die den Motor blockierte. Außerdem sollte etwas mit der Aufladung der Akkus nicht stimmen. Die Blockade war schnell beseitigt, allerdings konnten wir ihn nicht testen, da am Akkupack was nicht in Ordnung war. Hier stellte sich dann raus, dass eine Zelle komplett entladen war. Wie das passieren konnte? Wir konnten sie einzeln wieder zum Leben erwecken und die Ladefunktion ging dann auch wieder. Ob der Besucher damit aber lange Freude haben wird … mal sehen.
Bei einer sehr langen LED-Lichterkette war das Kabel am Netzteil abgerissen. Hier suchten wir mit dem Backlight-Tester nach der ± Polung und löteten dann das Kabel wieder entsprechend an.
Der letzte Besucher hatte einen Funk-Kopfhörer von Philips mit. Der zeigte beim Einschalten nur eine kurze Reaktion durch Aufleuchten einer LED und das war´s dann auch. Ein Ton war ihm nicht zu entlocken. Nach dem Freilegen der Platine konnten wir einen Kurzschluss als Ursache dafür feststellen. Leider reichte nun die Zeit nicht mehr, sodass der Herr noch mal wiederkommen muss.
Wir konnten heute 46 kg Müll vermeiden.
- Michael
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